Feimen

Fig. 1. Getreidetriste. Fig. 2. Heufeime auf Feimenstuhl.

Feimen (Diemen, Mieten, Tristen), regelmäßig aufgesetzte Haufen von Stroh, Heu, Getreide, Wurzeln und Knollen etc., die bei der Ernte gleich auf dem Feld zur Ersparung von Arbeit in der Absicht, sie zur Zeit größerer Ruhe abzufahren, oder, und dann auch in der Nähe des Gehöfts in besonderen Feimenhöfen, zum Zweck längerer Aufbewahrung errichtet werden. Die Dampfdreschmaschinen haben viel dazu beigetragen, die Feimen, die in England und in den Niederlanden schon lange im Gebrauch sind, auch bei uns einzubürgern; man drischt gleich auf dem Feld aus und setzt das Stroh von Hand auf oder mit Elevatoren (Tristensetzer, Stacker) in Feimen. Diese werden entweder unmittelbar auf dem Boden (Fig. 1) oder auf eisernen und hölzernen Gestellen, letztere mit Steinsockeln (Fig. 2 und 3), errichtet und, spitz zulaufend oder nach der Spitze zu sich erweiternd, mit und ohne Dach aufgebaut.

Fig. 3. Gemauerter Feimenstuhl.
Fig. 4. Holländische Heufeime.

Die holländischen Heufeimen werden zwischen aufrecht stehenden Pfählen mit auf- und abschiebbarem Dach aufgeschichtet (Fig. 4). Getreide und Futter wird meistens auf Unterlagen von Stroh oder auf Feimenstühlen aufgebaut und oben mit Stroh bedeckt, auch hier und da nach der Wetterseite noch besonders verwahrt. In England hat man meist eiserne Feimengerüste (Fig. 5), die zum Abhalten von Mäusen auf gusseiserne glockenförmige Untersätze gelegt werden.

Fig. 5. Eisernes Feimengerüst.

Lagert man die Vorräte auf der Erde, so umzieht man das Ganze mit einem tiefen Graben mit steilen Wänden und bringt in demselben Löcher oder Töpfe zum Fangen der Mäuse an.

Bibliographie

  • Schubert: Diemenschuppen und Feldscheunen (Leipz. 1900)

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Pflanzen im Architekturmodell- und Dioramenbau