Herzog Bernhard II. von Sachsen-Meiningen

Bernhard II. Erich Freund, Herzog von Sachsen-Meiningen, geb. 17. Dez. 1800 in Meiningen, gest. 3. Dez. 1882, folgte seinem Vater, Herzog Georg, bereits 1803 (bis 1821 unter der Vormundschaft seiner Mutter) in der Regierung. 1824 ließ er die verbesserte landständische Verfassung ins Leben treten, vereinigte durch den nach dem Aussterben der sachsen-gothaischen Linie 12. Nov. 1826 geschlossenen Teilungsvertrag das Herzogtum Hildburghausen, das Fürstentum Saalfeld, das Amt Themar, die Grafschaft Kamburg und die Herrschaft Kranichfeld mit seinem Erbland und gab 23. Aug. 1829 den vereinigten Ländern ein neues Grundgesetz. Im März 1848 kam er den Forderungen des Volkes durch Zugeständnisse zuvor, nahm die Reichsverfassung bereitwillig an und trat der Union bei. Später wendete er sich der großdeutschen Partei zu, protestierte gegen die von Koburg-Gotha mit Preußen abgeschlossene Militärkonvention und stand 1866 auf Seiten der Gegner Preußens. Auch bei den Friedensverhandlungen zeigte er sich dem Beitritt zum Norddeutschen Bund so abgeneigt, dass 19. Sept. die preußischen Truppen abermals in Meiningen einrückten, worauf er 20. Sept. zu gunsten des Erbprinzen Georg abdankte.

Bibliographie

  • Germann: Bernhard Friedrich Freund (Leipz. 1900)

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Sachsen-Meiningen