Kriegsfischkutter KFK Schiffsmodelle

Ehemaliger Kriegsfischkutter Gret Palucca im Hafen von List auf Sylt.

1942 gab die Kriegsmarine 1072 Kriegsfischkutter (KFK) in Auftrag, die von der Firma Maierform GmbH entworfen worden waren. Bis Kriegsende wurden 612 Kriegsfischkutter in Dienst gestellt, sie waren das kleinste und meistgebaute Hilfskriegsschiff der deutschen Kriegsmarine. Kriegsfischkutter dienten als Vorpostenboote mit 15 bis 18 Mann Besatzung. Die Bewaffnung umfasste Fliegerabwehr-MG, 2 cm oder 3,7 cm Flak-Geschütze, sowie Wasserbomben. Nach dem Zweiten Weltkrieg fuhren ehemalige KFK als Minenräumer an deutschen Küsten, bis sie vom Bundesgrenzschutz See übernommen wurden, und später im Küstenwachgeschwader der Bundesmarine aufgingen. Die Mehrzahl der Kriegsfischkutter ging im Rahmen der deutschen Reparationszahlungen nach 1945 an die alliierten Siegermächte Sowjetunion, Niederlande, Frankreich, Norwegen, Griechenland, und Schweden. Einige Veteranen sind heute noch im Einsatz: das Touristenschiff Gret Palucca auf Sylt ist ein ehemaliger Kriegsfischkutter.

Bekannte Modelle

  • KW-Boot 2/3 KFK (Papiermodell), 1:50 Möwe Verlag 1246
  • Fischkutter „ELKE“ HF.408 (1945), 1:36 Graupner 2127
  • Kriegsfischkutter, 1:87 Artitec 80.138
  • Kriegsfischkutter Gret Palucca, 1:250 Möve Verlag 1085
  • Kriegsfischkutter 1942, 1:1250 Helge Fischer HF 30
  • Kriegsfischkutter 1942, 1:1250 Helge Fischer HF 30a
  • Kriegsfischkutter 1942 getarnt, 1:1250 Helge Fischer HF 30aT
  • Kriegsfischkutter 1944 getarnt, mit Flak, 1:1250 Helge Fischer HF 30bT
  • Kriegsfischkutter, 1:1250 Mercator M-192
Bug des Kriegsfischkutters Gret Palucca im Hafen von List auf Sylt.

Kriegsfischkutter Gret Palucca kurz vor dem Ablegen im Hafen von List auf der Insel Sylt. Die Gret Palucca wird unter anderem für die bei Kindern sehr beliebten Piratenfahrten genutzt.

Technische Daten

  • Kriegsfischkutter KFK
  • Typ: Segelkutter oder Motorschiff
  • Takelung: Gaffelketch mit zwei Masten
  • Maschine: Dieselmotor mit ca. 220 PS auf einer Schraube
  • Länge: 24 m
  • Breite: 6,40 m
  • Tiefgang: 2,75 m
  • Wasserverdrängung: ca. 110 t
  • Geschwindigkeit: ca. 9 kn
  • Bewaffnung: 3,7 cm Flak, oder zwei 2 cm Flak, oder zwei Fla-MG
  • Besatzung: 15 bis 18 Mann
  • Baujahr: 1942–1945

Kriegsfischkutter Veteranen

  • KFK 96 MS Bibben, Grimstad, Norwegen
  • KFK 110 MS Forelle, Heikendorf
  • KFK 115 Antje, Maasholm
  • KFK 138 Gret Palucca, List auf Sylt
  • KFK 142 Hela
  • KFK 144 Lilly (ex. Kutter Pollux), Mürwik
  • KFK 146 MS Gotland, Wingst (Lkr. Cuxhaven)
  • KFK 189 MS Hai IV, Heiligenhafen
  • KFK 214 Kriegsfischkutter Atair
  • KFK 219 MS Ostpreussen I, Heiligenhafen
  • KFK 259 Schooner Dolphin, Norwalk, CT
  • KFK 322 Libertas II
  • KFK 334 Restaurantschiff Capella, Schiffbrücke am Hafen, Eckernförde
  • KFK 377 MS Zufriedenheit, Rostock
  • KFK 395 MS Bärbel II, Maasholm
  • KFK 481 Kutter Seelust, Bremerhaven
  • KFK 488 Räucherkutter und Fischimbiss Capelle, Eckernförde
  • KFK 491 MS Caribic – 2004 in der Wesermündung gestrandet und aufgegeben
  • KFK 510 MS Nordland III (ex. Pirola), Ostseebad Strande, 2017 verkauft
  • KFK 518 MS Antares, Fehmarn
  • KFK 526 Venus, Strübbel, 2009 nach England umgeflaggt
  • MS Wiking, Kappeln, 2013 verkauft
  • Seemöve, Malta
  • Fleur de Passion, Frankreich

Nachkriegsbauten der Serie Nord von E. Burmester

  • Kutter-Ketsch Nordwind (Bau-Nr. 2894?, ex. W 43, Y 834), Flensburg
  • SmH Freddy (Bau-Nr. 2895, Stapellauf 1946), Eckernförde
  • Franek Zubrzycki (1947, aus einem KFK Wrack)
  • Kapitan Glowacki (1951, aus Resten von Burmester, ex Henryk Rutkowski), Polen

Historische Verwendung

Bibliographie

Als Segeljachten getarnte Modelle von Kriegsfischkuttern können in Simulations- und Rollenspielen zum Absetzen von Agenten und Spezialkräften im Mittelmeerraum verwendet werden.

Figuren und Fahrzeuge der Deutschen Wehrmacht