Kordon
Kordon (franz. cordon, spr. ≈dóng, »Schnur«), das breite Band höchster Ordensklassen (vgl. Großkreuz und Cordon bleu); im Kriegswesen eine Reihe von Militärposten zur Grenzbewachung, zur Absperrung von Ortschaften und größeren Gebietsteilen bei Seuchen etc. Das Systemen ist alt; die Chinesische Mauer, die römischen Grenzwälle mit ihren Warten und Kastellen gehören hierher. In neuerer Zeit kam das Kordonsystem im 18. Jahrhundert durch die Österreicher an der türkischen Militärgrenze (s. Tschartake), in den schlesischen Kriegen, besonders durch Lacy im Bayerischen Erbfolgekrieg, endlich in den Revolutionskriegen zur Anwendung, ist aber bei modernen Offensivkriegen großen Stils unbrauchbar und nur noch wilden Völkerschaften gegenüber am Platze. Kordons (Grenzkordons) werden auch die Grenzwachthäuser der russischen, besonders gegen Schmuggel aufgestellten Grenztruppen genannt. – Im Obstbau ist Kordon soviel wie Schnurbäumchen, Girlandenbaum; s. Obstbau.
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909