Hildburghausen

Hildburghausen, Kreisstadt im Herzogtum Sachsen-Meiningen, an der Werra, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Eisenach-Lichtenfels und Hildburghausen-Friedrichshall, 372 m ü. M., hat zwei evangelische und eine katholische Kirche, Synagoge, ein Schloss (1685–95 erbaut, später Kaserne) mit Park (dem sogen. Irrgarten, worin ein Denkmal der Königin Luise von Preußen), ein altertümliches Rathaus, Theater, Kriegerdenkmal und (1900) mit der Garnison (II. Bataillon, 6. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 95) 7502 Einwohner, davon 277 Katholiken und 118 Juden. Vgl. Weihnachtsmesse in Hildburghausen.

Die Industrie erstreckt sich auf Fabrikation von Glasflaschen, Spiel-, Messer-, Holz- und Büffelhornwaren, Holzwolle, landwirtschaftlichen Maschinen, kondensierter Milch, Suppentafeln etc., auf Bierbrauerei und Ziegelbrennerei. Meyers Bibliographisches Institut, das 1828 von Gotha nach Hildburghausen, 1874 aber nach Leipzig verlegt wurde, war für die Stadt von besonderer Bedeutung. In dem umfangreichen Gebäude befindet sich jetzt ein Technikum. Hildburghausen hat außerdem ein Amtsgericht, eine Spezialkommission, Handels- und Gewerbekammer, ein Gymnasium, evang. Schullehrerseminar, Taubstummenanstalt, Kreiskrankenhaus, Landesirrenanstalt und 2 kartographische Anstalten.

Hildburghausen, in Urkunden Hilpershusia, Villa Hilperti, gehörte im 13. Jahrhundert den Grafen von Henneberg, kam im 14. Jahrhundert an Thüringen, später an die Ernestinische Linie des Hauses Sachsen und ward 1683 Hauptstadt eines Herzogtums, das 1826 mit Sachsen-Meiningen vereinigt wurde.

Bibliographie

  • Human: Chronik von Hildburghausen (Hildburgh. 1888)

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

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