Infanterieregiment von Scheither, 1756–1769
Das kurbraunschweig-lüneburgische Infanterieregiment 1-A wurde 1691 errichtet und 1769 mit dem Infanterieregiment 1-B zusammengelegt.
„Regiment von Scheither. Ein Bataillon. Standquartier Hannover. Dieses 1691 aus dem zweyten Bataillon des Regiments Nettelhorst, errichtete Regiment ward dem Obristen von Bibrge (du Four-Bibrac) gegeben. Nach ihm erhielt es 1692 der Brigadier Carll (de Carles), 1706 der Generalmajor Hitzfeld, 1725 der Obrist Bodo Ludwig Tornau, und 1726 der Obrist und nachmalige Generallieutenant von Klinkowström, nach dessen Tode bekam es 1734 den 15. April der Obrist Friedrich Wilhelm von Klinkowström, welcher den 16. November 1750 als Generallieutenant starb. Der Obrist Johann Just von Hattorf ward nach ihm im November 1750 Chef des Regiments, starb aber den 13. Julius 1755 und bekam in eben dem Monate den Obristen Joachim Christian Ludwig von Stafforst zum Nachfolger. Dieser erhielt im October 1756 mit Generalmajor-Character seine gesuchte Erlassung, und der Obrist Johann Heinrich von Scheiter bekam das Regiment.
Die Geschichte dieses Regiment ist mit dem Jahr 1692 anzufangen, indem es vorhero mit dem Regiment Alt-Zastrow, anjetzo Otten (1-B) zusammen gestossen war. Es that hernach in dem wegen der spanischen Erbfolge entstandenen Kriege nützliche Dienste, und befand sich 1719 in dem Treffen bey Walksmülen, und 1734 und 1735 ward es am Rhein gegen die französische Macht gebraucht. in dem nach Absterben Kaisers Carl des VI. wegen der österreichischen Erbfolge entstandenen Kriege hat es am Rhein und in den Niederlanden unter den dem österreichischen Hause gesendeten Hülfsvölkern nützliche Dienste geleistet, auch in den 1757, 1758, und 1759 bey Hastenbeck, Crevelt, Bergen und Minden vorgefallenen Treffen seine gewöhnliche Tapferkeit bewiesen.1“
1 Raspe: Accurate Vorstellung der saemtlichen Kayserlich Koeniglichen Armeen, zur eigentlichen Kentniss der Uniform von jedem Regimente : Nebst beygefügter Geschichte, worinne von der Stiftung, denen Chefs, der Staercke und den wichtigsten Thaten jedes Regiments Nachricht gegeben wird; S. 22–23 (Nürnberg, 1762)↩