Bertrand du Guesclin
Du Guesclin (spr. düghäkläng), Bertrand, Connetable von Frankreich, geb. 1320 auf Schloss La Motte-Broons bei Dinan (Côtes-du-Nord), gest. 13. Juli 1380, stand in den Kämpfen zwischen Karl von Blois und Johann von Montfort um die Bretagne zur Zeit des Königs Johann auf seiten des ersteren und war ein gefürchteter Gegner der Engländer. 1361 trat er in die Dienste des Dauphins, des späteren Königs Karl V. Sein Sieg (23. Mai 1364) über Karl den Bösen von Navarra bei Cocherel, den er mit Söldnerscharen erfocht, erwarb ihm die Würde eines Grafen von Longueville und Marschalls von der Normandie. Durch seinen Sieg bei Montiel (14. März 1369) verschaffte er dem mit Frankreich verbündeten Grafen von Trastamare die Krone von Kastilien und ward hierfür zum Grafen von Burgos, Herzog von Molina und Connetable von Kastilien erhoben. Von Karl V. zum Connetable von Frankreich ernannt, eröffnete du Guesclin 1370 seine ruhmvollen Feldzüge gegen die Engländer, und sein Verdienst war es größtenteils, dass ihnen im Laufe von zehn Jahren fast alle ihre Besitzungen in Frankreich abgenommen wurden. Bei der Belagerung von Châteauneuf-de-Randon in Gévaudan (1380) erkrankte er und starb, worauf ihn Karl V. zu St.-Denis neben dem königlichen Grabgewölbe beisetzen ließ. Die Heldenlieder seiner Zeit nannten ihn die »Blume der Ritterschaft«.
Figuren
- Bertrand du Guesclin, beritten, 1:30 del Prado ME025
- Bertrand du Guesclin 1375, 1:32 Masterclass MCF-54004
Bibliographie
- Jones, Michael C. E.: L’origine sarrasine de Bertrand Du Guesclin (Revue Africaine, Algier 2004)
- Funcken: Historische Waffen und Rüstungen (Niedernhausen, 2001), S. 32
- Guyard de Berville, G. F.: Histoire de Bertrand du Guesclin (Par. 1767, neue Ausg. 1892)
- Jamison, David Flavel: The Life and Times of Bertrand Du Guesclin (Lond. 1864, 2 Bde.)
- Luce, Siméon: Histoire de Bertrand du Guesclin (3. Aufl., Par. 1896)
- Postel, Raoul: du Guesclin et son époque (Par. 1893)
- See, Henri: Bertrand du Guesclin et son temps (Par. 1899)
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909