Florian Geyer von Geiersberg
Geier (besser Geyer), Florian Geyer von Geiersberg, aus einem zu Gibelstadt in Franken ansässigen ritterlichen Geschlecht, nimmt 1519 (früheste Nachricht über ihn) Götz von Berlichingen als Anhänger Herzog Ulrichs für den Schwäbischen Bund gefangen, tritt 1525 auf Seite der aufrührerischen fränkischen Bauern und wird Wortführer des »schwarzen Haufens« (s. »Bauernkrieg«), der die Burg Weinsberg erobert, Helfenstein ermordet und Heilbronn plündert, schließt sich dann mit seiner Schar dem fränkischen Heer an und zieht mit gegen Würzburg. Nachdem er Rothenburg zur Verbrüderung gebracht, trifft er bei Sulzdorf mit Truchseß zusammen, zieht sich, als das Bauernheer zerstiebt, mit seiner Schar in fester Ordnung gegen das Dorf Ingolstadt zurück, hält hier den Reisigen tapfer stand, schlägt sich mit 200 Mann nach der Limpurg bei Schwäbisch-Hall durch und wird 9. Juni 1525 bei Schloss Rimpar im Kampf mit Wilhelm von Grumbach (der nicht sein Schwager war) erschlagen. Seine Geschichte gab R. Heller den Stoff zu einem Roman (1848); dramatisch wurde sie bearbeitet von W. Genast (1857), K. Koberstein (1860), I. G. Fischer (1866), Dillenius (1868) und Gerhart Hauptmann (1896). Vgl. Lenz in den »Preußischen Jahrbüchern« (1896).
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909