Fulda

Die Fulda bei Speele, Flusskilometer 97,5.

Fulda (Fuldaha), Fluss in Norddeutschland, entspringt im Kreis Gersfeld des [ehem.] preußischen Regierungsbezirks Kassel, an der Wasserkuppe im Rhöngebirge, fließt von Gersfeld (510 m ü. M.) zuerst nach Westen, dann nach Norden und strömt zwischen der Rhön und dem Vogelsberg in einem anmutigen Tal nach Norden und Nordosten. Bei Bebra, wo sich der Fluss nach Nordwesten wendet, ist das Flusstal erweitert; dann wird es von schroffen Bergen begrenzt, so namentlich von Rotenburg bis Altmorschen. Bei Beiseförth erscheint es auf einmal eng zugeschlossen, so dass kaum Platz für den Fluss und die Landstraße bleibt und die Eisenbahn durch einen Tunnel geführt werden musste. Unterhalb Freienhagen bei Kassel erweitert sich das Tal auf 8 km. Dann wendet sich der Fluss wiederum durch ein enges, waldreiches Tal nach Nordosten und fließt bei Münden (120 m ü. M.) mit der Werra zusammen, worauf der vereinigte Strom den Namen Weser annimmt. Die Länge der Fulda beträgt 180 km. Schiffbar wurde die Fulda 1600 durch den Landgrafen Moritz auf 104 km bis Mecklar unterhalb Hersfeld hinauf gemacht, doch ist die Schifffahrt auf ihr nur unbedeutend. Die Strecke von Kassel bis Münden ist kanalisiert. Die Hauptnebenflüsse der Fulda sind: links die Lüder, Schlitz, Eder mit der Schwalm, rechts die Hann.

Die Fulda bei Bonaforth, Flusskilometer 105.
Die Fulda bei Bonaforth, Flusskilometer 105.

Am 23. Juli 1762, während der Zweiten Schlacht bei Lutterberg, überquerten hessische und hannoversche Truppen unter Herzog Ferdinand von Braunschweig vom gegenüberliegenden linken Ufer an Furten bei Wahnhausen, Knickhagen, Wilhelmshausen, und Bonaforth die Fulda.

Bibliographie

  • Volkmann und Twiehaus: Die Kanalisierung der Fulda (Berl. 1899)

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

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