Einbeck

Einbeck (Eimbeck), Kreisstadt und ehemaliger Hauptort des Fürstentums Grubenhagen im [ehem.] preußischen Regierungsbezirk Hildesheim, an der Staatsbahnlinie Salzderhelden–Dassel, 114 m ü. M., hat drei evangelische Kirchen (darunter die Alexanderkirche mit den Grabmälern der Fürsten von Grubenhagen und die frühgotische Jakobikirche), eine katholische Kirche, Synagoge, Baptistenkapelle, mittelalterliche Holzbauten (z. B. das interessante Northeimhaus, s. Tafel »Wohnhaus I«, Fig. 8). Realgymnasium, höhere Maschinenbau- und eine Webschule, Fachschule für Textilindustrie, Präparandenanstalt, Gendarmerieschule und Amtsgericht. Betrieben werden Weberei, Gurten-, Tuch-, Tapeten-, Tabak-, Lederfett-, Strohhülfen-, Spielwaren- und Dachpappenfabrikation, drei Bierbrauereien, eine Zuckerfabrik, Kalkwerke und Ziegelbrennerei. Es zählt (1900) 7914 meist evangelische Einwohner.

Einbeck entwickelte sich aus einem Hof um das 1080 gegründete Stift zu St. Alexander (mit dem Blut Christi). 1272 erscheint es zuerst als Stadt, war im 14. Jahrhundert meistens Residenz der Fürsten von Grubenhagen, trat dann aber der Hansa bei. Einen weiten Ruf erwarb Einbeck sich im 15. Jahrhundert durch sein Bier (Eimbecker Bier, wovon man den Namen »Bock« ableitet). Um 1540 ward durch Herzog Philipp I. in Einbeck die Reformation durchgeführt. 1626 ward es von Pappenheim, 14. Okt. 1641 von Piccolomini erobert, 1643 von den Kaiserlichen geräumt und 1761 durch die Franzosen seiner Wälle beraubt.

Einbeck war Standquartier der kurbraunschweig-lüneburgischen Grenadiers zu Pferde.

Märkte in Einbeck

Bibliographie

  • Harland: Geschichte der Stadt Einbeck (Einbeck 1854–59, 2 Bde.; Auszug 1881)

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Historische Orte