Heinrich I. von Bourbon, Fürst von Condé, Herzog von Enghien
Condé (spr. kong-), Heinrich I., Fürst von, Herzog von Enghien, geb. 29. Dez. 1552 in La Ferté-sous-Jouarre, gest. 5. März 1588, ältester Sohn des Ludwig I. von Bourbon, focht an der Seite des Admirals Coligny und seines Vetters Heinrich von Navarra 1570 bei Arnay-le-Duc; aus der Metzelei der Pariser Bluthochzeit rettete ihn nur der Übertritt zur katholischen Kirche. Nach dem Tod Karls IX. trat er zum Calvinismus zurück, warb in Deutschland und England Truppen, trat an die Spitze der Hugenotten und erzwang 1576 vom Hof für die Reformierten Gewissensfreiheit und unbeschränkte öffentliche Religionsübung; 1577 aber brach der Krieg wieder aus. Unterdes hatte sich der König von Navarra mit dem Hof versöhnt, wodurch auch Condé 1580 zur Niederlegung der Waffen genötigt wurde. Aber 1585 stand er wieder in Waffen und entschied mit seiner schweren Reiterei die Schlacht bei Coutras (20. Sept. 1587). Er starb plötzlich in St.-Jean d’Angely.
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909