Charge
Charge (franz., spr. scharsch’), militärische Dienststellung, es gibt Offizier- und Unteroffiziercharge, deren jede wieder Unterabteilungen hat, daher Chargierter jeder, der über dem Gemeinen steht. In der Taktik der Angriff der Kavallerie mit blanker Waffe, davon Chargieren (s. Chok); bei Infanterie und Artillerie ist Charge soviel wie Salve. – In der Technik ist Charge soviel wie Last, Ladung, Beschickung (s. Beschicken)[1].
Im Exerzierreglement der Kurbayerischen Armee von 1758 wurde das Chargieren der Kavallerie mit dem Avertissement »Man wird chargieren!«[2] angekündigt. Die Abbildung zeigt das Chargieren zweier Eskadrons des preußischen Dragoner-Regiments von Meinicke, sowie die Contre-Charge des Kürassier-Regiments Kurpfalz kurz vor dem Chok. Die 1:300 Zinnfiguren von Heroics & Ros wurden mit Künstler-Acrylfarbe bemalt und für das Spielsystem »Complete Brigadier« montiert.
Charge, beim Schauspiel Rolle, die, ohne Hauptrolle zu sein, doch einen bestimmt ausgeprägten, stark aufgetragenen Charakter, meist nach der komischen Seite, hat. – In der Maler- und Dichtkunst das Überladene, meist bis zum Komischen Übertriebene im Ausdruck[3].
Quellen
- [1] Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909
- [2] Münich, Friedrich (MGBA): Geschichte der Entwicklung der bayerischen Armee seit zwei Jahrhunderten (1618–1818), S. 96
- [3] Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909