Cent-gardes
Cent-gardes (spr. ßang-gard’, Hundertgarden), Leibwache franz. Herrscher, nach ihrer Waffe, einer Hellebarde, auch Becs de corbin (»Rabenschnäbel«) genannt. Ludwig XI errichtete 1474 die Cent-gardes aus 100 Edelleuten, von denen jeder zwei Archers stellen musste. Letztere bildeten die »petite garde du roi«, später die »garde du corps«. Die Cent-gardes wurden 1727 von Ludwig XV. aufgelöst, von Napoleon III. 1854 wieder errichtet und auf 200 Mann vermehrt und bestanden bis 1870. Sie trugen himmelblaue Koller, Kürass, Stahlhelm mit wallendem Rosshaarschweif, Degen und Karabiner.
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909