Fürstentum Calenberg

Calenberg, ehemaliges Fürstentum in der [ehem.] preußischen Provinz Hannover, besteht gegenwärtig aus den Kreisen Hameln, Stadt- und Landkreis Hannover, Stadt- und Landkreis Linden, Neustadt am Rübenberg, Teilen des Kreises Nienburg, dem Kreis Springe und einem Teile des Kreises Stolzenau im Regierungsbezirk Hannover, aus Teilen der Kreise Alfeld, Gronau und Marienburg im Regierungsbezirk Hildesheim und Burgdorf und Fallingbostel im Regierungsbezirk Lüneburg, umfasst etwa 2250 km² (40,87 mi²) mit ca. 300.000 Einwohnern und hat nur im Süden einige Höhenzüge (Ith, Süntel, Osterwald, Deister), im Norden aber vorzugsweise Sand- und Moorboden. Es ist nach dem in der Gemeinde Schulenburg des Kreises Springe gelegenen Schloss (jetzt Domäne mit Amtsgericht) benannt.

Calenberg gehörte zum Herzogtum Braunschweig-Lüneburg und war 1432–82 unter Wilhelm I. und 1495–1584 unter Erich dem Älteren und Erich dem Jüngeren mit Göttingen im Besitz einer Seitenlinie des herzoglichen Hauses. Von dem Zweige Calenberg des welfischen Hauses Neu-Lüneburg, den 1679 Ernst August begründete, stammt die Dynastie in Großbritannien und die früher in Hannover regierende ab (s. Hannover, S. 782).

Bibliographie

  • Hodenberg, v.: Calenberger Urkundenbuch (Hannov. 1855–58)
  • Stedler: Beiträge zur Geschichte des Fürstentums Kalenberg (Hannov. 1886–1889, 3 Hefte)

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Historische Orte