A.12 Matilda III, Infanteriepanzer Mk.II

Testbericht des 1:76 Modells von Airfix

A.12 Matilda III, Infanteriepanzer Mk.II, 1:76 Modellbau Airfix 01318.

Matilda Panzer begleiteten die Infanterie der britischen Armee in Frankreich und Nordafrika, bis sie 1942 von M3 Grant und M4 Sherman abgelöst wurden. Der Matilda war bei Panzerbesatzungen sehr beliebt, weil er mit seiner starken Panzerung gegen die 5 cm Kanone des Pz.Kpfw. III und die 3,7 cm PaK 35/36 immun war. Die 2-Pfünder Kanone des Matilda Panzers war 1941 bereits veraltet, ihre panzerbrechende Wirkung war erheblich geringer als die vergleichbarer Kanonen des Gegners.

Angriffe der Matilda Infanteriepanzer konnten nur mit Hilfe der 8,8 cm FlaK der Luftwaffe oder durch schwere Geschütze der Feldartillerie gestoppt werden, beides Notlösungen, ohne deren Unterstützung die Infanterie hilflos gewesen wäre. Die mit der neuen 5 cm PaK 38 ausgestatten Panzerjäger waren gegen Matilda Infanteriepanzer zwar ebenfalls erfolgreich, im Feldzug von 1940 gab es davon aber noch zu wenige Einheiten. Die mittleren Panzerkampfwagen IV der Wehrmacht konnten den Matilda mit Hohlladungsgranaten bekämpfen, die normalerweise gegen Bunker eingesetzt wurden.

Technische Daten

  • Matilda III
  • Typ: A.12 Infantry Tank Mk.II
  • Länge: 5.62 m
  • Breite: 2.59 m
  • Höhe: 2.44 m
  • Gewicht: 27 t
  • Bewaffnung: 2-Pfünder Panzerkanone mit 93 Schuss,
    koaxiales 7,92 mm Besa Maschinengewehr
  • Besatzung: Kommandant, Fahrer, und Richtschütze
  • Jahr: 1939–1942

Bewertung

Maßstabsgetreues Modell mit vielen Details.

Exzellente Themenwahl. Das Airfix-Modell des schweren Matilda Infanteriepanzers wird den hohen Ansprüchen an einen Klassiker gerecht.

Wenige Bauteile, geringer Schwierigkeitsgrad. Der Zusammenbau des Raupenantriebs gestaltet sich wesentlich leichter als bei anderen Panzermodellen.

Hohe Qualität. Die Bauteile passen gut zusammen und zeigen kaum Gussnähte.

Kompatibel mit Fujimi, Matchbox, Nitto und VAC-U-CAST.

Das beliebte Modell war lange Zeit nicht lieferbar, Humbrol legte es 1997 aber wieder neu auf.

Panzerketten aus Weichplastik verändern mit der Zeit ihre chemische Zusammensetzung und verwandeln sich in eine klebrige Masse. Dieser Alterungsprozess kann verzögert werden, indem man die Ketten beidseitig mit Lack versiegelt.

Historische Verwendung

  • Britisches Expeditionskorps (BEF), Frankreich 1940
  • Britische 8. Armee, Nordafrika 1940–1942
  • Australische Armee, Neu Guinea 1942
  • Sowjetische Armee, 1941–1943

Interessante Umbauten

  • A.12 Matilda II, British Expeditionary Force (B.E.F.), France 1940. Das Fahrzeug war mit einem wassergekühlten Vickers .303 Maschinengewehr bewaffnet, dessen gepanzerte Verkleidung aus einem Plastik- oder Metallröhrchen hergestellt werden kann.
  • A.12.C.S. (Close Support) mit 94 mm L/18 Feldgeschütz und Vickers MG. Der Umbau kann mit Alu- oder Plastikrohren vorgenommen werden. Das Feldgeschütz ist nur etwas 75 % so lang wie die 2 pdr. Kanone des Matilda III in diesem Bausatz. Die A.12.C.S. Umbauten waren sämtlichst auf dem Matilda II aufgebaut, nicht auf dem Matilda III, deshalb ist außerdem der o.a. Umbau erforderlich.
  • Matilda C.D.L. (Canal Defense Light) Umbausatz von VAC-U-CAST.
  • Die australische Armee besaß verschieden Umbauten des Matilda Panzers, darunter Flammpanzer mit dem Spitznamen FROG, und Brückenleger mit provisorischen oder standardisierten Schnellbrücken. Australische Matildas nahmen an amphibischen Landungen teil.
  • Pz.Jäg. A.12, Normandie 1944. Erbeutete Matilda Panzer wurden von der Wehrmacht zu Panzerjägern umgebaut und 1944 bei der Verteidigung des Atlantikwalls eingesetzt. Die Pz.Jäg. A.12 erhielten anstelle des Turmes eine 5 cm L/60 Panzerabwehrkanone 38. Es gibt Bilder eines Pz.Jäg. A.12 vom Mai 1944, der noch das alte britische „T“ Nummernschild trägt, vermutlich weil er seit 1940 nicht einmal umgespritzt worden war und immer noch in original B.E.F. Tarnanstrich fuhr. Zum Umbau kann die Panzerabwehrkanone PaK 40 von Airfix verwendet werden, sie sieht der PaK 38 sehr ähnlich.

Matilda Infanteriepanzer nahmen eine Schlüsselrolle in den frühen Feldzügen des Zweiten Weltkrieges ein. Ohne die Matildas kann der britische Einsatz im Feldzug in Frankreich 1940 und im Wüstenkrieg 1940–1942 nicht korrekt simuliert werden. Als Ergänzung zum Matilda bieten sich außerdem die A10 und A13 Cruiser Tanks an, die bisher von den Herstellern unbeachtet geblieben sind. Wer die frühen Feldzüge simulieren möchte, ist auf Fahrzeuge dieser Zeit angewiesen. Dazu zählen außerdem die vielen verschiedenen Personen- und Lastkraftwagen, die sehr gerne auch als Zivilmodelle gebaut und gesammelt werden, da es in der Regel handelsübliche Fahrzeuge waren.

Figuren und Fahrzeuge der britischen Armee im 2. Weltkrieg