Udaipur

Udaipur (Meywar, Mewar), britisch-indischer Vasallenstaat in der Provinz Rajputana, 32.814 km² mit (1901) 1.018.503 Einwohnern, meist Hindu, ist im Süden gebirgig und durch die Quellflüsse des Banas gut bewässert und mit Weizen, Gerste, Baumwolle, Mohn, Zuckerrohr angebaut, im Norden großenteils Heide und nur zur Regenzeit oder durch künstliche Bewässerung kultivierbar. Reiche Lager von Eisen, Kupfer, Zink und Bausteinen liefern Material zu Waffen und Kunstbauten; Salz wird aus zahlreichen Quellen gewonnen. Die Bevölkerung wohnt meist in stattlichen Dörfern, in den Arawalibergen hausen die Bhil, Mina und Mhair. Die Einkünfte des Hindufürsten mit dem Titel Maharana (»Großkönig«), eines Hindu mit höchstem Rang unter den Dynastien Rajputanas, betragen 2. Mill. Rupien, der Tribut an die englische Regierung 25.000 Pfd. Sterling. Die Armee besteht aus 6240 Mann Kavallerie und 15.100 Mann Infanterie mit 538 Geschützen.

Die gleichnamige Hauptstadt, eine der prächtigsten Städte Indiens, von starker Mauer umgeben, hat verfallene Forts, mehrere Paläste der Fürsten, einen großen Hindutempel und (1901) 45.976 Einwohner (29.170 Hindu, 9585 Muslime, 4520 Dschaina, 2511 Naturanbeter, 160 Christen).

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Historische Orte