Szekler

Szekler (ungarisch Székelyek), ungarischer Volksstamm, der die drei östlichen Komitate Siebenbürgens (Udvarhely, Csík und Háromszék) bewohnt und in Sprache und Sitten viel Altertümliches bewahrt hat. Ihre Zahl beträgt 450.000, ist aber infolge der Auswanderung nach Rumänien im Schwinden begriffen; der Religion nach sind sie römisch-katholisch. Die nationale Tradition sieht in ihnen fälschlich Nachkommen der Hunnen Attilas; wahrscheinlich sind sie magyarischen oder chazarischen (kabarischen) Ursprungs und wurden ihre Ahnen von König Ladislaus I. und seinen Nachfolgern als »Grenzwächter« an die Ostmarken Siebenbürgens verpflanzt. Sie galten bis 1848 als adlig, genossen viele Privilegien, unterstanden nur ihrem eigenen Gespan (ispán) und Richtern; ihr Land war bis 1874 in fünf sog. Stühle (szék) eingeteilt. Obgleich treffliche Grenzsoldaten, sträubten sie sich lange gegen den regulären Militärdienst und wurden erst nach Unterdrückung eines Aufstandes (lat. siculicidium, d. h. Szeklerblutbad) durch General Buccow gezwungen, drei Regimenter zu stellen. 1848–1849 verhalfen sie Józef Zachariasz Bem (s. d.) zu seinen Siegen.

Szekler Grenz-Infanterie

  • 1. Szekler Grenz-Infanterie, 1750
  • 1. Szekler Grenz-Infanterie Nr. 73, 1769
  • 1. Szekler Grenz-Infanterieregiment Nr. 14, 1798
  • 2. Szekler Grenz-Infanterie, 1750
  • 2. Szekler Grenz-Infanterie Nr. 74, 1769
  • 2. Szekler Grenz-Infanterieregiment Nr. 15, 1798

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Grenzer