Seemoos, Zypressenmoos (Sertularia)

Seemoos, Zypressenmoos (Sertularia cupressina), das etwa 30 cm lange, chitinöse Gehäuse der Kolonien eines Hydroidpolypen Sertularia argentea Ell. Sol., von Modellbauern oft fälschlicherweise als Meerschaum (hydratisiertes Magnesiumsilikat) bezeichnet. Die mit bloßem Auge kaum erkennbaren Tierchen haften auf festem Meeresboden, auf Steinen, Muscheln etc. und bilden ein dichtes blassgelbes zierliches Zwerggesträuch, indem sie zahllose Knospen treiben, die miteinander in dauerndem Zusammenhang bleiben. Die Sertularia-Stöcke bilden im Wattenmeer der Nordsee förmliche Wiesen und behalten nach dem Absterben der Tierchen ihren Zusammenhang.

Man benutzt sie als Schmuck in Schneckengehäusen (Murex-Arten) und Körbchen und bezog sie bis Anfang des 20. Jahrhunderts von den englischen und französischen Küsten, gewinnt sie aber seither besonders im westfriesischen Wattenmeer bei Büsum. Man sammelt das von der See ausgeworfene Seemoos und erntet es auch beim Garneelenfang. Für den Einsatz im Architekturmodell- und Dioramenbau wird es präpariert und grün gefärbt.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Pflanzen im Architekturmodell- und Dioramenbau