Ratzeburg

Ratzeburg.

Ratzeburg (ehemals Raciburgum), Hauptstadt des Kreises Herzogtum Lauenburg im [ehem.] preußischen Regierungsbezirk Schleswig, zum Teil auch zum mecklenburg-strelitzschen Fürstentum Ratzeburg gehörig, liegt auf einer im 12 km langen, 2 km breiten Ratzeburger See befindlichen Insel, die durch zwei Dämme mit dem festen Land in Verbindung steht, auch zwei Hügeln (von denen den größeren die eigentliche Stadt, den kleineren der zu Mecklenburg-Strelitz gehörige »Domhof« mit dem Dom einnimmt) und ist Knotenpunkt der Staatsbahnlinie Hagenow–Oldesloe, der Eisenbahn Lübeck–Büchen und der Ratzeburger Kleinbahn. Der Dom, eine rundbogige, kreuzförmige Pfeilerbasilika aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts, ist eines der schönsten Bauwerke Norddeutschlands. Die Türme brannten 1893 ab, sind aber wieder aufgebaut. Die Stadt hat ein Gymnasium, ein evangelisches Lehrerseminar, ein Amtsgericht, Tuchfabrik, Elektrizitätswerk, Bierbrauerei und (1905) mit der Garnison (ein Jägerbataillon Nr. 9) 4242 Einwohner. Das Landratsamt befindet sich in St. Georgsberg bei Ratzeburg. Der mecklenburgische Anteil zählt 220 Einwohner.

Märkte in Ratzeburg

Bibliographie

  • Höveln, v.: Merkwürdikeiten der Stadt Ratzeburg (Lübeck 1668)
  • Schmidt, M.: Beschreibung und Chronik der Stadt Ratzeburg (Ratzeburg 1882)

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Historische Orte