Pilaster

Pilaster (franz. pilastre, span. pilastro), Wandpfeiler von mehr oder minder schlankem Verhältnis, die mit einer Wand verbunden sind und aus ihr mehr oder weniger hervortreten. Ist ihr Vorsprung ihrer Breite etwa gleich, so nennt man sie Anten. Sie dienen zur Erhöhung der Festigkeit hoher Wände, zur Gliederung, zur Unterstützung der Architrave, oft auch nur als Dekoration, besonders an Häuserfassaden, bei denen die Pilaster nach dem Vorgang Palladios bisweilen über zwei und mehr Stockwerke hinwegreichen. Sie haben wie die Säulen drei Teile: die Basis, die in der korinthischen und ionischen Ordnung der der Säulen gleich ist, in der dorischen aber nur einen einfachen, aus Sockel und Ablauf bestehenden Fuß besitzt; den Schaft, der nicht verjüngt ist, nur die Breite des mittleren Säulendurchmessers bekommt und manchmal kanneliert ist. Vgl. Pfeiler.

Von einer Pilaster-(Säulen-)Bildung des menschlichen Körpers spricht man, wenn die beiden Ansatzstellen der an der hinteren Partie des Oberschenkelbeins inserierenden Muskeln, die für gewöhnlich zwei nur wenig ausgeprägte Längslinien bilden, besonders stark hervortreten, so dass dadurch der Knochen das Aussehen einer kannelierten Säule erhält.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Glossar militärischer Begriffe