Neurussland
Neurussland (russ. Noworossija), Bezeichnung des Teiles von Südrussland, der zwischen Kleinrussland und dem Schwarzen und Asowschen Meer liegt, im Westen an den Dnjestr, im Osten an das Donische Gebiet grenzt, somit die Gouvernements Jekaterinoslaw, Cherson und Taurien (in weiterem Sinn auch Bessarabien, das donische Gebiet und Stawropol) umfasst. Die offiziell jetzt nicht mehr bestehende Benennung Neurussland entstand im 18. Jahrhundert. Die Kaiserin Elisabeth, die sich viel um die Kolonisation der ungeheuern Steppen bemühte, begünstigte die Einwanderung der österreichischen Serben, denen sich später auch Moldauer, Walachen, türkische Serben, Ungarn, Polen, Zigeuner, Armenier u.a. anreihten. Die den Kolonisten angewiesenen Ländereien wurden 1754 in zwei Distrikte geteilt: Neuserbien und Slawenoserbien. Aus diesen Landstrichen, mit Zugabe eines Teiles der Ukraine, bildete Katharina II. 1764 das »neurussische Gouvernement«, das die jetzigen Gouvernements Jekaterinoslaw und Cherson umfasste. Nach der Einverleibung der Krim und der Grenzumgestaltung der Gouvernements dehnte sich der Name Neurussland allmählich auf den ganzen oben bezeichneten Landstrich aus.
Militär
- Neurussland Dragonerregiment
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909