Muskete

Preußische Musketen des 18. Jahrhunderts.

Muskete (franz. mousquet), zuerst 1521 vom Herzog von Alba eingeführte, 7–10 kg schwere Hakenbüchse mit Luntenschloss, von deren krummen Hahn der Name stammt (mittelalterlich muschettae, kleine Sperber). Die Verbreitung erfolgte allmählich über ganz Europa, in Deutschland erhielt jedes Fähnlein Mitte des 16. Jahrhunderts schon 50 Musketiere, die als Elite an der Spitze marschierten. Anfänglich ihrer Schwere wegen nur auf einer Musketengabel (Furkett) benutzbar (man schoss bis zu 70 g schwere Kugeln), wurde die Waffe durch Gustav Adolf wesentlich erleichtert (auf ca. 5 kg). Dieser drillte seine Musketiere zu hoher Feuergeschwindigkeit, die in Preußen unter Friedrich Wilhelm I. und Friedrich dem Großen – nun jedoch mit dem neuartigen Steinschlossgewehr, der Flinte – auf fünf Schuss in der Minute kam. Mit der Flinte bewaffnete Füsiliere verdrängten bald die Musketiere, aber die Bezeichnung »Musketier« wurde in vielen Heeren ehrenhalber beibehalten, wie auch die Flinte bis heute »Muskete« genannt wird.

In Preußen hießen bis 1889 die 1. und 2. Bataillone der Infanterieregimenter Musketierbataillone, und neben Garde, Grenadieren und Füsilieren hießen die meisten preußischen Infanteristen noch später Musketiere.

Bibliographie

  • Jähns: Entwicklungsgeschichte der alten Trutzwaffen (Berl. 1899)

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Glossar militärischer Begriffe