Kommunikationen

Kommunikationen.

Kommunikationen, nennt man in der militärischen Sprache alle diejenigen Teile des Terrains, auf welchen man Truppen, und was dazu gehört, aus einer Gegend in die andere bringen kann. Sie werden in Land- und Wasserkommunikationen eingeteilt; zu ersteren gehören schon bestehende oder neu angelegte Wege, Dämme und Brücken; zu letzteren schiffbare Flüsse, Seen und Kanäle. Wenn die Gegend keine, oder doch leicht aus dem Wege zu räumende Hindernisse, darbietet, z. B. Ebenen, Heiden, Äcker, Saatfelder, so werden dieselben von Truppen ebenfalls in der erforderlichen Richtung zu Kommunikationen benutzt.

Chausseen sind mit festen Grundlagen gebaute Wege, welche zu beiden Seiten mit Abzugskanälen versehen sind.

Landstraßen nennt man jene, oft durch ganze Länder laufende Wege, auf denen ein starker Verkehr getrieben wird, und welche, obschon ohne feste und gebaute Grundlage, breiter und besser unterhalten, als die gewöhnlichen sind.

Dorfwege führen von einem Dorfe zum anderen.

Feldwege führen von einem Hofe des Dorfes, oder von einer einzelnen Wirtschaft, nach den dazu gehörigen Feldern.

Holzwege [Wald- oder Forstwege] bestehen nur so lange, als man ihrer bedarf, in den Wäldern; viele verwachsen wieder.

Diejenigen Wege, welche mit den Chausseen oder Landstraßen beinahe gleich laufen, heißen Nebenwege; Seitenwege hingegen sie, welche von den Landstraßen oder Chausseen zu beiden Seiten abgehen.

Saumwege (Saumpfade) sind in Gebirgen solche Wege, welche nur von einzelnen Saumtieren, manchmal auch von schmalem, einspännigem Fuhrwerk passiert werden können.

Hohlwege sind auf beiden Seiten von erhabenem Terrain eingeschränkt; im felsigen, lettigen und Sandsteinboden sind sie am tiefsten, weil die Wände nicht nachstürzen können; wo sie im felsigen Boden nur Wagenbreite haben, sind sogenannte Weichplätze angebracht.

Knüppelwege führen gewöhnlich durch niederes Terrain, wo des sumpfigen Bodens wegen kein Damm, oder doch nur mit großen Kosten, gemacht werden kann; auch findet man sie im hohen Gebirge, wo Hohlwege stark vom Wasser ausgespült werden. In holzreichen und steinarmen Gegenden sind Knüppelwege am gewöhnlichsten.

Dämme werden entweder von Steinen, oder von Holz, oder von Erde gebaut; sie heißen Fahrdämme, wenn sich auf ihnen brauchbare Wege für Fuhrwerk befinden.

Brücken sind entweder ganz von Stein, oder ganz von Holz, oder so gebaut, dass das Gebälk auf steinernen Pfeilern ruht; ferner gibt es eiserne Brücken, Schiffbrücken, Floßbrücken, Tonnenbrücken, fliegende Brücken und Fähren.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Glossar militärischer Begriffe