Kolin

Kolin.

Kolin (Neukolin), Stadt in Böhmen [heute Kolín in Tschechien], links an der Elbe, die hier zwei Inseln bildet, und über die zwei eiserne Brücken führen, an den Linien Wien–PragBodenbach der Österreichisch-Ungarischen Staatseisenbahn, Wien–Tetschen der Nordwestbahn und Kolin–Čerčan–Pišely der Staatsbahnen gelegen, ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat eine gotische St. Bartholomäuskirche aus dem 14. Jahrhundert, eine evangelische Kirche, Synagoge, Schloss, Rathaus, ein Real- und Obergymnasium, eine Handels- und eine Handwerkerschule, eine Filiale der Österreichisch-Ungarischen Bank, zwei Zuckerfabriken, zwei Maschinenfabriken, eine Wagenfabrik, eine Spiritus-, eine Traubenzucker-, eine Chemikalien- und Kunstdüngerfabrik, drei Fabriken für andere chemische Produkte, eine Petroleumraffinerie, eine Dachpappen-, eine Kaffeesurrogat- und eine Kanditenfabrik, eine Dampfsäge, zwei Kunstmühlen, zwei Bierbrauereien, trefflichen Obst- und Gemüsebau, lebhaften Handel und (1900) 15.025 tschechische Einwohner.

Hier fand 18. Juni 1757 die berühmte Schlacht statt zwischen den Preußen unter Friedrich II. und den Österreichern unter Daun; s. Schlacht bei Kolin.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

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