Kanizsa
Kanizsa (spr. kannischa), linker Nebenfluss der Mur in Ungarn, entspringt im Komitat Zala und mündet unterhalb Groß-Kanizsa.

Kanizsa (spr. kannischa), 1) Groß-Kanizsa (ungar. Nagy-Kanizsa, spr. nádj-), Stadt mit geordnetem Magistrat im ungarischen Komitat Zala, am Fluss Kanizsa, ehemals Festung, Knotenpunkt der Linien Wiener Neustadt–Kanizsa, Pragerhof–Budapest, und Kanizsa–Barcs der Südbahn, mit Piaristen- und Franziskanerkloster, lebhaftem Handel (namentlich mit Getreide, Holz und Leder), reger Industrie (Zement- und Spiritusfabriken, Dampfmühle), mehreren Geldinstituten, Gerichtshof, Obergymnasium, Handelsschule, Honvédkaserne und (1901) 23.978 meist ungarischen und römisch-katholischen Einwohnern. Vgl. Horvath, Geschichte der Stadt Kanizsa (ungar., Kanizsa 1862).
Kanizsa, 2) O- oder Alt-Kanizsa, Großgemeinde im ungarischen Komitat Bács-Bodrog, am rechten Ufer der Theiß und an der Bahnlinie Horgos–Zenta mit starkem Getreide- und Tabakbau, Getreidehandel, Rindvieh- und Schafzucht und (1901) 16.532 meist ungarischen, römisch-katholischen Einwohnern. Gegenüber, am linken Theißufer, liegt Türkisch-Kanizsa (ungar. Török-Kanizsa), Großgemeinde im ungarischen Komitat Torontál, an der Bahnlinie Szegedin–Karlova–Groß-Becskerek, mit Getreidehandel, Schiffbrücke, Bezirksgericht und (1901) 7752 ungarischen und serbischen (römisch-katholischen und griechisch-orientalischen) Einwohnern.
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909