Karl Ludwig August Heino Freiherr von Münchhausen
Landgrafschaft Hessen-Kassel

Karl Ludwig August Heino Freiherr von Münchhausen (der statt Ludwig sich auch Clodwig schrieb) war am 17. Febr. 1759 zu Klein-Oldendorf im Hessischen geboren, gestorben 1836 in Lauenau. Er ging in hessischem Militärdienst mit verkauften Truppen nach Amerika, wo er zu Halifax in Neu-Schottland mit dem von Werbern gepressten Johann Gottfried Seume Freundschaft schloss. 1792 und 1793 machte er die Feldzüge nach Frankreich mit und avancierte bis zum Oberstlieutenant. 1807 trat er als Oberförster in den Dienst des Königs Hieronymus von Westphalen, anscheinend mit Genehmigung des Kurfürsten, da dieser ihm Wartegeld zahlte. 1809 wurde er wegen vermuteter Teilnahme am Dörnberg‘schen Aufstand verhaftet aber freigesprochen. Seit 1813 lebte er, zuletzt durch Erbschaften wohlhabend, als Gutsherr meist zu Lauenau. Von früher stand er in freundschaftlichem und literarischem Verkehr wie mit Seume, so mit L. Th. Kosegarten, F. Gräter, Franz Horn etc. Seume widmete ihm das Gedicht: „Abschiedsgruß meinem Freunde Münchhausen“. 1791 gab er in Cassel ein Drama: „Sympathie der Seelen“ heraus, 1798 in Marburg die Romanze: „Der neue Schiffer“, 1801 in Neustrelitz Dichtungen unter dem Namen „Versuche", und mit Gräter den „Bardenalmanach der Deutschen auf 1802“. Auch am Göttinger Musenalmanach hat er sich beteiligt; mit Seume ließ er gemeinsam die „Rückerinnerungen“ erscheinen. Seit 1801 war er verheiratet mit Marianne von Schenk aus dem Hause Schweinsberg, die ihm drei Söhne und eine Tochter gebar.
Militärischer Werdegang
- Fähnrich im Regiment Landgraf Friedrich II., 1780
- Secondlieutenant
- Lieutenant, 1782
- Capitain
- Major
- Oberstlieutenant
- Kommandeur des hessischen Feldjägercorps, 1802
Literatur
- Goedeke, Karl: Elf Bücher deutscher Dichtung, II, S. 235
- Münchhausen, A. F. von: Geschlechtshistorie des Hauses derer von Münchhausen, S. 19 und 20
Quelle: Krause, „Münchhausen, Karl“ in: Allgemeine Deutsche Biographie 23 (1886)