Dragoner-Regiment von Müller (D III), 1761–1781
Das kurbraunschweig-lüneburgische Dragoner-Regiment von Müller (D III) wurde 1689 als Dragoner-Regiment von Bülow errichtet und 1803 aufgelöst.
„Regiment von Müller, Dragoner. Standquartier Ebstorf. Dieses Regiment ist 1689 durch den Generalfeldmarschall Cuno Josua, Freyherrn von Bülow, welcher den 27. Julius 1733 verstorben, errichtet, und nach dessen Tode dem General der Reuterey Ernst August von dem Busch, gegeben worden. Er starb 1761 und der Obrist von Müller ward im Jänner 1762 sein Nachfolger.
Dieses Regiment ist gleich nach seiner Errichtung zu Ende des vorigen Jahrhunderts in den Feldzügen am Rhein und in den Niederlanden gebraucht worden. 1704 that es sich in der Schlacht bey Höchstädt ganz besonders hervor, indem es mit den Regimentern von Bothmer (D II), und Villers (D I) die Unordnung, in welche die erste Linie zu Anfang der Schlacht gerathen war, wieder herstellte, den Feind zurück trieb, auch Standarten und Fahnen eroberte. Nachhero marschirte es unter dem Herzoge von Marlborough nach den Niederlanden, und wohnte bis 1712 den merkwürdigen Schlachten bey Ramillies, Oudenaarde, und Malplaquet mit vielem Ruhm bey. 1719 befand es sich in dem Treffen bei Walksmühlen. Von 1742 bis 1748 leistete es unter den der Königin von Hungarn gesendeten Hülfsvölkern theils in den Niederlanden, theils am Rhein nützliche Dienste, und in dem noch dauernden Kriege hat es sich in den Treffen bei Hastenbeck, Landwehrhagen, Mehr (franz. Affaire de Meer), und bey dem Überfall der Württembergischen Völker im Fuldaischen durch sein tapferes Verhalten grossen Ruhm erworben.1“
1 Raspe: Accurate Vorstellung der saemtlichen Kayserlich Koeniglichen Armeen, zur eigentlichen Kentniss der Uniform von jedem Regimente : Nebst beygefügter Geschichte, worinne von der Stiftung, denen Chefs, der Staercke und den wichtigsten Thaten jedes Regiments Nachricht gegeben wird; S. 5–6 (Nürnberg, 1762)↩