Hermunduren

Hermunduren, ein germanischer Volksstamm, zu den Sueben gehörig, der kurz vor Christi Geburt durch Domitius Ahenobarbus in Süddeutschland zwischen Main und Donau angesiedelt wurde (s. Karte Germanien). Sie waren treue Verbündete der Römer, die einzigen von allen Germanen, die mit ihnen in friedlichem Handelsverkehr standen (Tacitus, Germ., 41). 20 n. Chr. vertrieben sie unter Bibilius den Gotonen Catwalda, der sich der Herrschaft über die Markomannen bemächtigt, und 50 mit den Lygiern vereint den Suebenkönig Marus (March) und Cufus (Waag) ein Reich gestiftet hatte. 58 stritten sie glücklich mit den Katten um den Besitz der Salzquellen in der Nähe des Grenzflusses, der Werra. 152 bedrohten sie nebst Markomannen, Quaden und Sueven die Nordgrenze des römischen Reiches. Der Name der Hermunduren verschwindet von da ab in der Geschichte; doch ist vielleicht der Stamm der Düringe (s. Thüringen) mit ihnen identisch.

Bibliographie

  • Helmke. Die Wohnsitze der Cherusker und der Hermunduren (Emden 1903)
  • Kirchhoff: Thüringen doch Hermundurenland (Leipz. 1882)
  • Schmidt: Die Hermunduren (in der Historischen Vierteljahrschrift (Leipz. 1900)

Figuren

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Figuren der Kelten und Gallier