Général de Division Jean Marie Pierre Dorsenne
Jean Marie Pierre François le Paige Doursenne, genannt Dorsenne, war um das Jahr 1775 zu Boulogne geboren, stammte aus einer Soldatenfamilie, trat 1791 in ein Freiwilligenbataillon des Départements Pas-de-Calais und machte die Revolutionskriege in Belgien und am Rhein mit Auszeichnung mit. In Ägypten diente er als Chef de Bataillon unter Desaix, wurde nach der Rückkehr des französischen Corps in die Heimat Oberst eines Linienregiment und befand sich 1804 im Lager von Boulogne. Damals forderte Napoleon, es mögen ihm sechs Obersten genannt werden, um aus ihnen einen zum Major der kaiserlichen Garde zu Fuß zu ernennen. Der Name Dorsenne war nicht auf der Liste. Napoleon drückte sein Erstaunen aus. Man erwartete, dass man die Verdiente und den vollen Wert Dorsennes anerkenne, dass man aber fürchte, der Aufenthalt in Paris möchte einem Obersten, der erst fünfundzwanzig Jahre alt sei, verderblich werden. Napoleon entgegnete: „Ihr kennt Dorsenne nicht, der lässt sich weder verführen, noch wird er je ein Verführer werden.“ Und so wurde Dorsenne Major der Grenadiere der Garde. Um jene Besorgnis zu verstehen, muss man wissen, dass Dorsenne einer der schönsten Männer war und dass er auf seine Toilette viel Zeit verschwendete. Nichtsdestoweniger war er aber, obschon ein Stutzer, ein barscher, tapferer, zuverlässiger Soldat, war nur desto mehr kontrastierte. Es gab wirklich wenig so tapfere, geachtete Anführer in der französischen Armee wie Dorsenne.
Bekannte Figuren
- Dorsenne, 1:72 Strelets 013
- Dorsenne, zu Pferde, 1:72 Strelets 048
In der Schlacht von Austerlitz zeichnete Dorsenne sich so aus, dass er zum général de brigade ernannt wurde. Im Jahre 1807 bei Eylau war er mit drei Bataillonen der Garde in unmittelbarer Nähe Napoleons. Die Schlacht nahm eine bedenkliche Wendung, der General Dorsenne stellt sie auf dem Punkt, wohin Napoleon ihn sandte, wieder her. In den Schlachten des Jahres 1809 in Bayern und Österreich bedeckte Dorsenne, der die Grenadiere und Jäger zu Fuß der alten Garde befehligte, sich mit Ruhm, zog dann nach Spanien, wurde 1811 général de division und kommandierte ein Armeekorps, mit welchem er Galizien zur Ruhe brachte. General Dorsenne war oft verwundet worden und hatte namentlich in der Schlacht bei Aspern eine Quetschung am Kopf erhalten, welche Anfälle der heftigsten, sinneberaubenden Kopfschmerzen zurückließ. Seine beständige Tätigkeit unter der glühenden Sonne Spaniens erhöhte das Leiden. Dorsenne beschloss, sich trepanieren zu lassen, starb aber unter den Händen der Ärzte am 24. Juli 1812 zu Paris.
Quelle: Hippolyte Bellange: Die Generale der französischen Republik und des Kaiserreichs (Leipz. 1847)