Demolitionssystem

Demolitionssystem, ist diejenige Bauart der Festungen, wo die vorliegenden und Außenwerke, in dem Augenblick der Eroberung durch den Feind, vermittelst ihrer inneren Einrichtung, zerstört werden können, so dass eine neue Verteidigungslinie entsteht. So erbaut man z. B. gleich beim Anlegen einer Festung, die Abschnitte mit, überdeckt die Gräben derselben mit starken Bohlen oder einem Gewölbe, und 3 Fuß hoher Erde. Hat nun der Feind in dem Werk eine Bresche zu Stande gebracht, so dient die Erde zur Brustwehr des Abschnitts, die Bohlen werden weggenommen, oder das Gewölbe gesprengt, und in die Tiefe des Grabens versenkt. – Einen ähnlichen Zweck hat die Einrichtung der Außenwerke, deren Kehle mit einer schwachen Mauer versehen ist, damit der Feind bei einem trockenen Graben, durch Umgehung, das Werk nicht mit leichter Mühe stürmen kann; hat er es aber wirklich erobert, so wird die Mauer eingeschossen, und gewährt ihm nun keinen Schutz. – Die über den Graben gehenden Kaponnieren, welche wasserdicht aufgemauert sind, und zugleich als Fangdämme zum Aufstauen des Wassers dienen, kann man so einrichten, dass sie voll Wasser gelassen werden, sobald der Feind die Außenwerke erobert hat, und ihm nun keinen Vorteil gewähren.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Glossar militärischer Begriffe