Bremsersitze
Bremsersitze (brakeman‘s seats; sièges des serre-freins; posti dei guarda-freni), die an den Stirnenden der für Handbremsen eingerichteten Wagen angebrachten Sitze für Bremser.
Die Bremsersitze müssen von beiden Seiten des Zugs leicht zugänglich sein und bei Güter- und Gepäckwagen eine freie Aussicht über den Zug und auf die Strecke gewähren; auch sollen von ihnen aus die Pfeifensignale gut hörbar sein.
Bei Güterwagen werden die Bremsersitze entweder ganz offen, als halb geschlossene oder auch ganz verschließbare Hütten (sog. Bremserhütten) ausgeführt.
Bei Personen- und Gepäckwagen mit Handbremse werden, soferne nicht lediglich Bremsplattformen Verwendung finden, zurzeit nur geschlossene Bremsersitze angeordnet.
Die offenen Bremsersitze verringern nicht den Laderaum (bzw. die Bodenfläche), lassen sich mit geringem Gewicht herstellen und ermöglichen bei entsprechender Höhenlage die gute Wahrnehmung der Signale; dagegen haben sie den Nachteil, dass das Personal gegen die Witterungsunbilden nicht geschützt ist, wodurch selbst die Sicherheit des Verkehrs beeinträchtigt werden kann.
Statt der offenen Bremsersitze werden daher aus Rücksichten für das Personal zumeist halb offene oder ganz schließbare Bremserhütten gebaut. Letztere haben aber den Nachteil, dass die Fenster der Hütten durch Rauch, im Winter auch durch Eis, undurchsichtig werden.
Quelle: Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Berlin, Wien 1917