Aquila
Aquila (lat.), der Adler mit erhobenen Flügeln, Feldzeichen der römischen Legion, das vom Adlerträger (»Aquilifer«) geführt wurde. Durch Marius (104) eingeführt, in der Republik von Silber, aber mit goldenem Blitzbündel in den Krallen, bestand er in der Kaiserzeit ganz aus Gold (Fig. 1–3). Auf dem Marsch war sein Platz an der Spitze, in der Schlacht hinter der ersten Kohorte, im Lager oder Kastell in einer Kapelle neben dem praetorium, wo er religiöse Verehrung genoss. Der primus pilus, erster Centurio der ersten Kohorte, der oberste Centurio der Legion, hatte den Adler im Gefecht zu schützen; sein Verlust bedeutet die Auflösung der Legion.
Vom Legionsadler inspiriert, verlieh Kaiser Napoleon I. seinen Truppen wertvolle Fahnenadler (»aigles de drapeau«), die von Adlerträgern (»porte-aigles«) ins Feld geführt wurden.
Aquila alba, der Stein der Weisen.
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909