Tierbeförderung
Tierbeförderung (cattle traffic; transport du bétail; transporto bestiame). Sie umfasst insbesondere die Beförderung von Hunden in Begleitung Reisender, von kleinen Tieren in Käfigen, Kisten, Säcken u. dgl. als Gepäck oder Fracht, von Pferden und Hunden mit Personenzügen, von Einzelstücken und Wagenladungen (s. Viehwagen, Borstenviehwagen, Verschlagwagen) aller anderen Arten Klein- oder Großvieh und von wilden Tieren, auch ganzen Menagerien u. dgl.
Quelle: Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Berlin, Wien 1917
Tiertransporte – Leid ohne Grenzen
Die Beförderung lebender Tiere über hunderte und tausende Kilometer mit der Eisenbahn oder auf Lkw verursacht unfassbares Leid. Von der Herde getrennt, aus ihrer gewohnten Umgebung herausgerissen, in verdreckten Fahrzeugen eng zusammengepfercht, schlecht versorgt, und bei extremen Temperaturen zum Teil tagelang unterwegs, gehen jährlich rund 700 Millionen Nutztiere allein in Deutschland förmlich durch die Hölle. Kein Wunder, dass Tierschützer ein Verbot von Tiertransporten fordern.
Cortisol im Schnitzel, in der Bratwurst?
Tiere verfügen zum Teil über leistungsfähigere Sinnesorgane als der Mensch, sie können Angst riechen, sie fühlen mit und geraten ebenfalls in Stress. Untersuchungen zeigen, dass auf dem heimischen Hof geschlachtete Tiere durchschnittlich 20 Mal weniger Cortisol im Blut haben als im Schlachthof getötete Tiere. Wenn Tiere leiden, leidet die Qualität des Fleisches, es wird dunkel, zäh und trocken (engl. DFD), und es verdirbt schneller. Das Stresshormon Cortisol landet auf dem Teller und wird verzehrt.