Sturmleiter

Sturmleiter, wird zum Ersteigen der Mauern und Wälle einer Festung gebraucht. Damit sie so leicht als möglich werden, nimmt man zu den Sprossen bloß hartes Holz, zu den Leiterbäumen aber weiches, diese werden unten mit eisernen Spitzen versehen. Auch werden die Leitern, damit sie sich leicht tragen lassen, so eingerichtet, dass sie sich schließen lassen, indem die Sprossen an kleine bewegliche eiserne Haken an den Bäumen befestigt sind; indessen ist diese Einrichtung mit manchen Unbequemlichkeiten beim Gebrauch verknüpft. Sie müssen nicht zu lang sein, damit sie der Feind nicht durch Sturmhaken umwerfen kann, wenn sie über den Wall hinaus ragen, und so eingerichtet sein, dass man zwei zusammensetzen kann, wenn sie nicht lang genug sind; hierzu ist es am besten, dass die Bäume oben mit starken eisernen Ringen versehen sind, in welche die Bäume der übrigen Leitern passen. Damit die Leitern unter der Last der darauf befindlichen Soldaten nicht brechen, werden sie so nahe als möglich in die Mauer gesetzt.

Sturmleiter der Alten, s. Belagerungswerkzeug und Sambuken.

Sturmleiter, wird hinten am Schiff ausgehängt, um vermittelst derselben ins Boot hinabsteigen zu können. Die Seiten dieser Leiter bestehen aus zwei starken Tauen, welche durch anderthalb Fuß lange hölzerne runde Sprossen mit einander verbunden sind.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Glossar militärischer Begriffe