Schytomyr

Schytomyr.

Schytomyr (poln. Zytomierz, russ. Schitomir), Hauptstadt des [ehem.] russischen Gouvernements Wolynien, am Teterew und an der Eisenbahn Schytomyr–Berditschew, hat 19 griechisch-orthodoxe, drei katholische und zwei evangelische Kirchen, ein Bernhardinerkloster, zwei Synagogen, drei Gymnasien (eins für Mädchen), ein römisch-katholisches geistliches Seminar, ein hebräisches Lehrerinstitut, ein Theater und zwei hebräische Buchdruckereien, in denen die Hälfte der in Russland gebräuchlichen hebräischen Bücher gedruckt wird, drei Banken und (1900) 80.787 Einwohner (darunter etwa 24.000 Russen, 26.000 Juden, sonst Polen, Deutsche etc.). Die Stadt hat Fabriken für Leder, Hüte und Kleider und betreibt einen lebhaften Handel mit Landesprodukten. Schytomyr ist Sitz eines griechisch-orthodoxen Erzbischofs, eines römisch-katholischen Bischofs und des Generalkommandos des 11. Armeekorps.

Schytomyr wird zuerst 1240 erwähnt, gehörte seit 1320 zu Litauen, wurde 1686 Hauptstadt der Woiwodschaft Kiew und 1778 mit Russland vereinigt; seit 1804 Gouvernementsstadt.

Militär

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

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