Festung Saarlouis
Saarlouis, Kreisstadt und ehemalige Festung im [ehemaligen] preußischen Regierungsbezirk Trier, an der Saar, Knotenpunkt der Bahnlinie Saarbrücken-Konz und der Kleinbahnen Ensdorf-Wallerfangen und Saarlouis-Fraulautern, 175 m ü. M., hat 1905 eine evangelische und eine katholische Kirche, eine Synagoge, Gymnasium, eine landwirtschaftliche Winterschule, Amtsgericht, Oberförsterei, Fabrikation von Leder, Lederhandel, Schifffahrt und mit der Garnison (ein Infanterieregiment Nr. 30 und 2 Abteilungen Feldartillerie Nr. 8) 8313 meist katholische Einwohner.
Die Festung ward unter Ludwig XIV. 1681–85 zur Deckung Lothringens angelegt, blieb im Ryswyker Frieden bei Frankreich und ward im Spanischen Erbfolgekrieg 1705 vergeblich belagert. Während der ersten französischen Revolution hieß die Stadt Sarre libre. 1815 kam Saarlouis an Preußen; 1889 ward die Festung aufgegeben. Saarlouis ist der Geburtsort des Marschalls Ney und des deutschen Admirals Knorr.
Bibliographie
- Baltzer: Historische Notizen über die Stadt Saarlouis (Trier 1865, 2 Bde.)
- Niessen: Geschichte des Kreises Saarlouis (Bd. 1, Saarl. 1893; Bd. 2: Die Stadt Saarlouis, 1897)
- Schmitt: Der Kreis Saarlouis unter den Römern und Kelten (Trier 1850)
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909