Zar Iwan IV. Wassiljewitsch, der Schreckliche

Zar Iwan IV. Wassiljewitsch, der Schreckliche (Skulptur von M. Antokolski).

Iwan IV. Wassiljewitsch, mit dem Beinamen der Schreckliche, geb. 25. Aug. 1530, gest. 17. März 1584, Sohn Wasilijs IV., Enkel Iwans III. Wassiljewitsch, regierte, anfangs unter Vormundschaft seiner Mutter, 1534–1584. Am 16. Jan. 1547 zum Zaren gekrönt, unterwarf er 1552 Kasan und 1554 Astrachan. Sein Angriff auf Livland vereinigte Schweden, Polen und Dänemark gegen ihn. Durch Stephan Báthori in die Enge getrieben, suchte er Hilfe bei dem Papst Gregor XIII. und trat in dem durch den Nunzius Possevin 1582 zustande gebrachten Waffenstillstand zu Zápolya seine Ansprüche auf Livland ab. Nowgorod ließ er seine Unabhängigkeitsgelüste 1570 mit dem Tode von 60.000 Einwohnern büßen. Der Kampf des Zaren mit den Bojaren, insbes. von 1564 ab, veranlasste eine Reihe terroristischer Maßregeln gegen den Adel, aber auch die anderen Stände. Verdienste erwarb sich Iwan um die Zivilisation durch Heranziehen deutscher Gelehrten, Künstler und Handwerker. Als die Engländer 1553 den Seeweg nach Archangel gefunden hatten, schloss Iwan mit ihnen einen Handelsvertrag. Auch die Militärverfassung der Strelizen ist auf ihn zurückzuführen. Unter ihm begann die Eroberung Sibiriens. Im Jähzorn tötete Iwan 1581 seinen ältesten Sohn, Iwan Iwanowitsch. Die Statue Iwans von Antokolsky s. Tafel »Bildhauerkunst XX«, Fig. 8.

Bibliographie

  • Waliszewski: Ivan le Terrible (Par. 1903)

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Figuren des Siebenjährigen Krieges