Rah

Rah, auch Raa oder Rahe, heißen die Segelstangen, welche die Segel tragen, und welche dabei quer am Mast, und in ihrer Mitte befestigt sind. Die Gestalt der Rahen ist rund, aber von der Mitte aus nach ihren beiden Enden kegelförmig; an jedem Ende der Rahen befinden sich die Nocken, und hinter diesen die Nockklampen, an welchen das Segel befestigt wird. Die unteren und die die Marsrahen, sind in ihrer Mitte gewöhnlich achteckig, und bei großen Kriegsschiffen so dick, dass sie bei ihrer Länge nicht aus einem Baum gemacht werden können; sie werden dann auf ähnliche Art, wie die Masten, aus mehreren Stücken zusammengesetzt. Ihre verschiedenen Namen bekommen die Rahen von den Segeln, welche sie tragen; ihre Länge richtet sich nach der Breite der Segel.

Die Rahbanden, sind Taue, welche dazu dienen, die Segel an die Rah zu binden; die Rahketten werden bei einem Treffen um den Mast und die Rah geschlagen, um zu verhindern, dass die Rahen herabfallen, wenn das Tauwerk, woran sie hängen, zerschossen ist; doch werden auch diese Rahketten öfters durch Kanonenkugeln weggerissen.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Glossar militärischer Begriffe