Nordwestliche Grenzprovinz

Nordwestliche Grenzprovinz (engl. North-West Frontier Province, kurz NWFP), eine 1901 zur Sicherung der North-West Frontier genannten Grenze gegen Afghanistan und das Pamir errichtete Provinz im äußersten Nordwesten von Britisch-Indien, 119.800 km² mit (1901) 2.125.480 Einwohnern. Sie umfasste die Landschaften des alten Kafiristan, Swat, Dir und Chitral, ferner die ehemaligen Bezirke Peschawar, Kohát, Bannu und Dera-Ismail-Khan der Provinz Punjab, außerdem die Landschaften Chaiber und Wasiristan, zog sich also von der belutschistanischen Grenze im Süden bis nach Kaschmir im Norden. Nur ein kleiner Teil stand unmittelbar unter britischer Verwaltung, der Rest unter einem politischen Agenten, der aber dem Vizekönig direkt verantwortlich war.

Mit der Teilung Indiens 1947 an das neu gegründete Pakistan abgegeben, ging die North-West Frontier Province 1955 in der neuen Provinz West-Pakistan auf. 1969 wurden die Distrikte Amb, Swat, Dir, Chitral, Malakand, und die Stammesgebiete des Districts Kohistan in einer neuen North-West Frontier Province zusammengefasst, die seit 2010 Khyber Pakhtunkhwa heißt.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

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