Lorsch

Freilichtlabor Lauresham, Lorsch.

Lorsch, Flecken in der hessischen Provinz Starkenburg, Kreis Bensheim, Knotenpunkt der [ehem.] preußisch-hessischen Staatsbahnlinien Worms-Bensheim und Lorsch-Heppenheim, hat eine evangelische und eine katholische Kirche, Synagoge, ein Amtsgericht, eine Oberförsterei, bedeutende Zigarrenfabrikation, Tabakbau und (1900) 4012 meist katholische Einwohner. Vgl. Weihnachtsmarkt in Lorsch.

Karolingische Torhalle, Königshalle, in Lorsch.
Karolingische Torhalle, Königshalle, in Lorsch.

Die ehemalige fürstliche Abtei Lorsch (Laurissa), eins der reichsten Klöster in Deutschland, wurde 1340 in eine Prämonstratenserkloster umgewandelt und im Dreißigjährigen Krieg 1621 durch Feuer zerstört. Die 876 bis 882 als Grabkapelle vorgebaute architektonisch interessante Vorhalle (bunte Kirche, s. Tafel Architektur VIII, Fig. 2) ist die Ruhestätte Ludwigs des Deutschen und seines Sohnes Ludwig des Jüngeren. Die Sage schreibt die Gründung des Klosters der Nibelungenkönigin Ute zu, wie denn auch Siegfried (nach dem Nibelungenlied) in Lorsch bestattet ward. Die Besitzungen des Klosters gingen 1621 an Kurmainz und 1802 an Hessen über.

Kloster Lorsch, Basilikafragment, ehemalige Vorkirche. Im Hintergrund die evangelische Kirche.
Kloster Lorsch, ehemalige Vorkirche. Im Hintergrund die evangelische Kirche.
Klostermauer aus unregelmäßigem Bruchsteinmauerwerk.
Klostermauer aus unregelmäßigem Bruchsteinmauerwerk.
Ionisch-korinthisches Kompositkapitell an der karolingischen Torhalle Kloster Lorsch.
Ionisch-korinthisches Kompositkapitell an der karolingischen Torhalle Kloster Lorsch.

Bibliographie

  • Adamy: Die fränkische Torhalle und Klosterkirche zu Lorsch (Darmst. 1891)
  • Falk: Geschichte des ehemaligen Klosters Lorsch (Mainz 1806)

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Historische Orte