Lokomotive
Lokomotive (lat., »von der Stelle bewegend«; hierzu Tafeln »Lokomotiven I-IV«), eine auf Rädern ruhende Kraftmaschine, die sich selbst und einen Wagenzug auf Schienen fortbewegt. Der Antrieb erfolgt bei der weit überwiegenden Mehrzahl der Lokomotiven zurzeit mit Dampf, doch gewinnt die Elektrizität als Triebkraft zunehmende Verwendung. Druckluft wird besonders für unterirdische Förderung, also im Berg- und Tunnelbau, seltener für Straßenbahnen (s. unten) gebraucht; ganz kleine Lokomotiven werden ausnahmsweise auch wohl mit anderen verdichteten Gasen (Kohlensäure, Sauerstoff) getrieben, vereinzelt auch mit Gaskraft-, Petroleum-, Benzin- und Spiritusmotoren.
Lokomotiven im Modell
- Epoche I: 1880–1920
- Tenderlokomotive KLVM, Epoche I–VI, 1:87 Märklin 36873
- Epoche II: 1921–1945
- Heißdampf-Güterzugtenderlokomotive T 8 „Knochenschüttler“, 1:87 BRAWA 40501
- Tenderlokomotive Gattung T 12 (DR, 1921), 1:87 Märklin 36747
- Schnellzugdampflokomotive 01 001 (DRG, 1930er Jahre), 1:87 Märklin
- Schlepptenderlokomotive BR 01 001, 1:87 Trix Express 32222
- Schwere Schnellzug-Dampflok Serie 13 (EST, 1931), 1:87 Märklin 39244
- Schwere Güterzug-Dampflok BR 52 (DR 1943/44), 1:87 Märklin 39532
- Epoche III: 1949–1970
- Schwere Rangierlokomotive Baureihe 81 (DB), 1:87 Märklin 36321
- Schnellzug-Dampflokomotive Baureihe 01 (DB, 1965), 1:87 Märklin 39004
- Schnellzug-Dampflokomotive Baureihe 01 097, 1:87 Märklin 3048
- Schnellzug-Dampflokomotive 18 323 (DB, 1966), 1:87 Märklin 38323
- Personenzug-Dampflokomotive BR 24 (DB, 1957), 1:87 Märklin 36244
- Tenderdampflokomotive Baureihe 89.0, 1:87 Märklin 30000
- Tenderdampflokomotive 89 066 DB (ex. preuß. T 8), 1:87 Märklin 3104
- Tenderdampflokomotive Baureihe 86.0-8 (DB, 1964), Märklin 37086
- Tenderdampflokomotive Baureihe 74 (DB), 1:87 Märklin 36740
- Tenderdampflokomotive Baureihe 78 (T 18 8411 Erf), 1:87 Märklin 39790
- Tenderdampflokomotive BR 75.4 (VI c), 1:87 Märklin 39754
- Tenderlokomotive Serie Eb 3/5 „Habersack“ (SBB), 1:87 Märklin 37191
- Güterzug-Tenderlok BR 94.5-17 (ex. preuß. T16.1), 1:87 Märklin 38940
- Schwere Güterzug-Dampflok BR 52 (DB, 1951/52), 1:87 Märklin 39530
- Schwere Güterzug-Dampflokomotive BR 44 (BBÖ), 1:87 Märklin 39888
- Schwere Güterzug-Dampflok Serie 150 X (SNCF), 1:87 Märklin 39744
- Güterzug-Dampflokomotive Baureihe 50 (DB, 1967), 1:87 Märklin 37897
- Güterzug-Dampflokomotive BR 56.2-8 (DR, 1966), 1:87 Märklin 37509
- Dampflok Serie 81 NMBS/SNCB (ehem. preuß. G 8.1), 1:87 Märklin 39539
- Dampflokomotive Baureihe 78.10, 1:87 Märklin 39782
- Epoche IV: 1965–1990
- Sächsische Tenderlokomotive VII T, Museumslok, 1:87 PMT 30131
- Tenderlok BR 038 (DB, 1970/71; ex. preuß. P 8), 1:87 Märklin 39382
- Schwere Güterzug-Dampflok BR 043, mit Öl-Tender, 1:87 Märklin 39884
- Güterzug-Dampflokomotive Baureihe 042 (DB, 1970), 1:87 Märklin 37931
- Epoche VI: 2005–heute
- Schwere Schnellzug-Dampflok BR 498.1 (ŽSR), 1:87 Märklin 39498
- Schnellzug-Dampflokomotive F 1200 (SJ), 1:87 Märklin 39490
Die Hauptteile der Dampflokomotive sind: 1) der Dampfkessel mit Feuerung, Ausrüstung und Zubehör; 2) die Dampfmaschine mit den Zylindern nebst Gestänge, Kurbeln und Steuerung; 3) das Radgestell oder der Wagen der Lokomotive, bestehend aus den mit je zwei Rädern versehenen Achsen und dem mittels Achslagern und Federn darauf ruhenden Tragrahmen. Hierzu kommt der Tender, in der Regel als Schlepptender, d.h. in Gestalt eines besonderen, eng mit der Lokomotive gekuppelten, auf 2–6 Achsen ruhenden Fahrzeuges. Dieses enthält den im Grundriss meist ⊂-förmigen, aus dünnem Kesselblech hergestellten Wasserbehälter von 10–20 m³ Inhalt zum Speisen des Dampfkessels für mehrstündigen Betrieb, und weiter den nötigen Raum für Brennmaterial zwischen und auf den der Lokomotive zugekehrten Schenkeln des Wasserkastens. Wo die Mitführung großer Vorräte an Wasser und Brennstoff entbehrt werden kann, nämlich beim Verschiebedienst, Stadt- und Vorortverkehr und für kurze Anschlussbahnen, genügt es, kleinere Behälter dafür auf der Lokomotive selbst anzubringen. Solche Lokomotiven werden Tenderlokomotiven genannt.
Nach dem Betriebszweck unterscheidet man bei Dampflokomotiven solche für Schnellzüge (S.-L.), Personenzüge (P.-L.), gemischte Güterzüge (G.-L.), und für den Verschiebedienst (Verschiebelokomotive, V.-L.), für Zahnstangenbahnen, für Klein-, Straßen- und Lastförderbahnen.
Hinsichtlich der Bauart wird vorzugsweise unterschieden nach der Zahl der gekuppelten und der Gesamtzahl der Achsen, s. die Zusammenstellung (Fig. 3 der Tafel I stellt eine »2/4 gekuppelte«, Tafel II eine »2/5 gekuppelte S.-L.« dar); ferner nach der Lage, Zahl und Wirkungsweise der Dampfzylinder (Innen- oder Außenzylinder; Zwillings- oder Verbundlokomotive); sodann nach der Anordnung der Kohlen- und Wasserbehälter (Lokomotiven mit Schlepptender, Textfig. 2–5 und 14–16; Tafel I, Fig. 1, 3 [jedoch ohne den Tender], 4; Tafel II) und Tenderlokomotiven (T.-L., Tafel III) etc.
Die Kosten der Lokomotive können ungefähr zu 1000 Mk. für jede Tonne ihres Gewichts angenommen werden.
Die Zugkraft der Lokomotive entsteht dadurch, dass die Dampfmaschine die sogenannten Treibachsen mit den Treibrädern in Drehung setzt, und dass die auf ihnen ruhende Last, das sogenannte Treibgewicht, zwischen den Radreifen und den Schienen eine Reibungskraft erzeugt, die durch das Produkt aus Treibgewicht und Reibungswert bestimmt wird.
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909