Hilfsbremswagen
Hilfsbremswagen (Bremserwagen; brake van, caboose; wagon frein; vagone con azione frenante) werden auf Gefällstrecken Zügen beigegeben, die zu wenige oder nicht hinreichend kräftige Bremsen besitzen. In der Regel sind Hilfsbremswagen niederbordige Güterwagen, die zur Erhöhung des Bremsbruttos (s. d.) mit Steinen bis zur Tragfähigkeit beladen werden. Diese Hilfsbremsen (in Österreich auch Steinbremsen genannt) werden in den Endstationen der Gefällstrecken bereitgehalten. Hilfsbremswagen werden jedoch auch auf Flachlandstrecken verwendet, wenn durch deren Einstellung in aus leeren Wagen bestehenden Zügen eine Ersparnis an Bremserpersonal erzielt werden kann. So wurden z.B. für die Nordbahnlinien der österreichischen Staatsbahnen eigene Bremswagen gebaut (s. Abb. 217, Bd. V), die in der Mitte einen Aufbau für den Zugführer tragen und an den Enden bis zur Wagenbrust mit je drei gusseisernen Platten von je 2830 kg Gewicht belastet sind. Bei einem Leergewicht von 7,5 t wiegt der Ballast 17 t, somit beträgt das Gesamtgewicht 24,5 t. Das Bremsbrutto dieses Wagens entspricht demnach jenem von 3 leeren Kohlenwagen zu 8 t Leergewicht, es werden also durch Einstellen eines derartigen Wagens bei leeren Kohlenwagenzügen 2 Bremser erspart. – Rihosek
Hilfsbremswagen im Modell
- Hilfsbremswagen ÖBB, 1:87 Klein Modellbahn X00001-19321
- Hilfsbremswagen k.k.St.B., 1:87 MSE xx10 0702
- Hilfsbremswagen 98000 ÖBB Mariazellerbahn, H0e Dolischo 0012
Quelle: Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Berlin, Wien 1917