Cavallerie-Regiment 1A, Leibregiment zu Pferde, 1682–1803
Das kurbraunschweig-lüneburgische Cavallerie-Regiment 1A, Leibregiment zu Pferde, wurde 1682 errichtet und 1803 aufgelöst.
„Leib-Regiment zu Pferde. Standquartier Hajen, Amt Grohnde. Dieses Regiment ist 1682 errichtet, und zuerst dem Obristen von Montigni gegeben worden, in eben dem Jahre bekam es der Obrist Georg Friedrich von Breidenbach, 1686 der Obrist von Meisebouch, als dieser 1693 in der Schlacht bey Landen blieb, der Obrist Ernst Bogislaf von Podewils, welcher den 4. Merz 1718 gestorben, 1703 der Obrist Friedrich Hermann von Bennigsen, 1704 der Generalmajor von Pentz, 1705 der Generallieutenant Georg Heinrich von Breidenbach, welcher 1728 gestorben, 1738 der Brigadier Loewen, und 1729 der Obrist Georg von Launay, der den 28. Februar 1746 als Generallieutenant zu Aachen mit Tode abgieng, und im Merz 1746 den Obristen Friedrich von Heimburg zum Nachfolger bekam. Als dieser 1751 im Merz das Dragoner-Regiment von Adelipsen bekam, ward der Obrist Heinrich Adolph Jacob von Diemar zum Obristen des Leib-Regiments ernennet, dieser erhielt im Merz 1757 mit Generalmajors-Character seine gesuchte Erlassung. Sein Nachfolger ward der Obrist Maximilian Johann Christian von Breidenbach, und als derselbe im Juni 1757 das Dragoner-Regiment von Heimburg (D II) bekam, erhielt hingegen der Obrist Siegfried von Penz das Leib-Regiment, welchem 1759, da er mit Generalmajors-Character seine Erlassung erhalten, der Obrist Franz Ludwig von Spörcken folgte. Er starb im März 1760, und der Obrister Wilhelm von Jonquiers wurde sein Nachfolger.
Der Ruhm, welchen dieses Regiment schon in dem vorigen Jahrhundert durch sein tapferes Verhalten in dem Treffen bey Landen und den mehreren Gelegenheiten erworben, ist in dem jetzigen sehr vermehret worden, indem es sowohl bis 1712 in den Niederlanden den blutigsten Schlachten bey Ramillies, Oudenaarde, und Malplaquet beygewohnt, als auch von 1742 bis 1748 unter den Hülfsvölkern, so der Königin von Hungarn gesendet wurden, in den Niederlanden und am Rhein nützliche Dienste leistete. Besonders that es sich 1745 und 1759 in den Schlachten bey Fontenoy und Minden hervor. In der ersteren setzte es noch vor Endigung der Schlacht auf das französische Fußvolk ein, brachte es zum Weichen, und blieb bis zuletzt auf der Wahlstatt. In der Schlacht bey Minden trug es durch die schöne Bewegung, welche es machte, um zwischen einer französischen Batterie und einem Corps feindlicher Grenadiere durchzukommen, das meiste dazu bey, daß diese Batterie von dem Fußvolke erobert werden konnte. Der Prinz Ferdinand von Braunschweig nennte es dahero in seiner Danksagund an die Armee namentlich.1“
1 Raspe: Accurate Vorstellung der saemtlichen Kayserlich Koeniglichen Armeen, zur eigentlichen Kentniss der Uniform von jedem Regimente : Nebst beygefügter Geschichte, worinne von der Stiftung, denen Chefs, der Staercke und den wichtigsten Thaten jedes Regiments Nachricht gegeben wird; S. 7–9 (Nürnberg, 1762)↩