Ganaschen
Ganaschen, die Kinnbackenbeine, nebst den daran befindlichen oberen Halsgelenken des Pferdes. Die Biegsamkeit dieser Gelenke ist höchst notwendig, um ein gewandtes Pferd zu erlangen, und man bringt ihm dieselbe mit der Trense auf folgende Art bei. – Die inwendige Faust, welche sich etwas über den Hals des Pferdes begibt, schraubt den kleinen Finger nach der äußeren Schulter hinüber, wobei das Annehmen und Nachlassen der Zügel besonders beobachtet werden muss. Die auswendige Faust steht an, und richtet zugleich den Kopf des Pferdes auf, damit die Biegung nicht im Halse, sondern in den Ganaschen, da wo die Kehlriemen sitzen, geschehe; beide Schenkel verhindern, wenn es nötig ist, das Zurücktreten des Pferdes, der auswendige aber das Ausfallen der Kruppe. Bei dieser Biegung wendet das Pferd mit ganz geradem Halse den Kopf nach der inwendigen Seite; es kann aber nur allmählich zu dieser Fähigkeit gebracht werden, und muss der Reiter anfänglich zufrieden sein, wenn das Pferd sich nur etwas biegt; alle vier Füße desselben müssen dabei auf gerader Linie stehen.
Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)