Feldgeschrei

Feldgeschrei.

Feldgeschrei, ein verabredetes Zeichen, gewöhnlich in einem Vornamen bestehende, welches im Krieg ausgegeben wird, um sich daran untereinander als befreundet zu erkennen, vorzüglich um die Vorposten, Patrouillen usw. hierdurch in Stand zu setzen, Freund und Feind von einander zu unterscheiden. Deswegen muss es schlechterdings vor Jedem, der nicht wirklich zur Armee gehört, geheim gehalten, und sogleich verändert werden, sobald man irgend nur Ursache hat, zu vermuten, dass es verraten sein könnte. Übrigens wird regelmäßig alle Tage ein anderes Wort als Feldgeschrei ausgegeben, und damit des Nachts, wenn man sehr nahe vor dem Feind steht, oft mit jeder Ablösung gewechselt. S. Vorposten, Feldwache, Patrouille etc.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Feldgeschrei, ein Erkennungs- oder gemeinsames Ermutigungswort im Felde. Noch im 20. frühen Jahrhundert riefen beim Sturmanlauf als Ermutigungswort die Türken »Allah Esmid!«, die Franzosen »En avant!«, die Russen, Deutschen und andere Völker »Hurra!«. Abgesehen hiervon gab es früher im Feld als Erkennungsworte Losung (s. Parole) und Feldgeschrei Im deutschen Heer kam später nur noch im Festungskrieg die Ausgabe eines beliebigen Wortes als Losung vor, wenn der Befehlshaber dies für die Dunkelheit nützlich erachtete. Dann hatte jeder sich den Vorposten Nähernde auf den Anruf des Postens »Wer da?« dieses Wort in gedämpftem Ton zu antworten. Bei keiner oder unrichtiger Antwort wurde er zum Durchlassposten geführt, bei Fluchtversuch niedergeschossen.

Bibliographie

  • Dielitz: Die Wahl- und Denksprüche, Feldgeschreie, Losungen etc. (Frankf. a. M. 1883)

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Glossar militärischer Begriffe