Enceinte

Enceinte (franz., spr. angßängt’, »Umwallung«), eine zusammenhängende, einen bestimmten Raum umgebende Kette von Festungswerken; Hauptenceinte, der Hauptwall, im Gegensatz zu vorliegenden Einzelwerken; Stadtenceinte, die Stadtbefestigung, im Gegensatz zu detachierten Forts. Vgl. Festung.
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Enceinte, heißt die ganze Masse von Festungswerken, welche die Festung zunächst umgeben; ihre Hauptfigur hängt jederzeit von der Linie ab, welche den Hauptwall und den Hauptgraben von einander trennen, Fig. 81 a b c d e f, Fig. 80 a b c d e f g h i k l m o p q usw. Diese Linie heißt deswegen die Hauptlinie oder Magistrale. Sie wird auf verschiedene Weise um die Festung geführt und gebrochen: 1) In aus- und eingehenden Winkeln wie Fig. 78. Diese heißt auch die Zangen- oder Tenaillenbefestigung. 2) In ausgehenden Winkeln, welche mit geraden Linien verbunden sind: Redans, wie Fig. 79. 3) In aus- und eingehenden Winkeln vermittelst der Bollwerke und Kurtinen, Fig. 80. Diese ist die jetzt übliche Befestigungsart. Von den Benennungen, welche bei dieser Art der Enceinte vorkommen, s. Plan; wie die Figur derselben, das heißt ihr Magistrale, beschrieben wird, s. Zeichnung.



Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)