Friedrich

Testbericht des Brettspiels von Histogame

Friedrich by Richard Sivél.

Sommer 1756. Halb Europa hat sich zu einem Bündnis zusammengeschlossen. Zu welchem Zweck?, fragt sich Friedrich der Große in Sanssouci. Man kann doch nur die Vernichtung Preußens im Schilde führen!

Um seinen Gegnern zuvorzukommen, befiehlt er den Präventivschlag gegen Sachsen und besetzt es im Handstreich. Damit aber bricht der Siebenjährigen Krieg aus. Preußen sieht sich völlig eingekreist. Unterstützung erhält es nur von England und Hannover.
Es geht um Sein oder Nicht-Sein des preußischen Staates.

Und schon bald brennt es an allen Ecken und Enden: Frankreich bringt fast ganz Norddeutschland unter seine Kontrolle! Österreich hat die Eroberung Schlesiens beinahe abgeschlossen! Russische Heere überqueren die Oder, stehen nur noch fünf Tagesmärsche von Berlin entfernt!

Friedrich aber bleibt unnachgiebig. Verzweifelt eilt er im strategischen Dreieck umher und löscht einen Brandherd nach dem anderen. Nach sechs endlos langen Jahren aber sind Preußens Kräfte erschöpft. Das Ende naht ...

Über Nacht jedoch geschieht die Schicksalswende: die russische Zarin Elisabeth stirbt! Ihr Nachfolger verehrt Friedrich abgöttisch und schließt sofort Frieden. Schweden folgt bald nach. Ein Jahr später lenkt auch das bankrotte Frankreich ein.
Preußen ist gerettet.

Inhalt

  • Titel: Friedrich – Die Schicksalskarten werden neu gemischt
  • Epoche: Siebenjähriger Krieg
  • Typ: Strategisches Brettspiel
  • Zeitmaßstab: 1 turn =
  • Geländemaßstab:
  • Truppenmaßstab: 1
  • Autor: Richard Sivél
  • Format: 2 × 8-seitige Spielregeln (Deutsch & Englisch)
  • Herausgeber: Histogame, Berlin
  • Erscheinungsdatum:

Spielmaterial

  • 1 Spielplan
  • 24 Generale
  • 11 Trosse
  • 120 Stanzmarken
  • 4 Päckchen taktische Karten
  • 2 × 18 Schicksalskarten (Deutsch & Englisch)
  • 4 Karten Spielhilfe

Der Spielplan zeigt Mitteleuropa im Jahr 1756, von Emden und Koblenz im Westen bis Tilsit, Warszawa, und Krakow im Osten. Zu sehen sind Städte, die mit Straßen oder Hauptstraßen verbunden sind. Preußen, Hannover, Böhmen und Mähren, Sachsen, Polen, Schwedisch Pommern, und das Heilige Römische Reich Deutscher Nation sind verschiedenfarbig von einander abgegrenzt, wie man es von historischen Kartenblättern kennt. Der Spielplan ist außerdem in 33 Sektoren unterteilt, die mit der Farbe Kreuz, Pik, Herz, oder Karo markiert sind. Jeder Spieler erhält Generale, die 1 bis 8 Armeen (Armeekorps) befehligen, sowie Trosse zur Versorgung der Truppen außerhalb des eigenen Staatsgebietes.

Die 7 beteiligten Nationen werden auf 3 oder 4 Spieler verteilt: Friedrich führt Preußen und Hannover, Elisabeth führt Russland und Schweden, die Pompadour führt Frankreich, und Maria Theresia führt Österreich und die Reichsarmee. Ziel des Spiels ist es, alle auf dem Spielplan markierten Zielstädte für die eigene Nation zu erorbern. Der Spieler, der zuerst seine Zielstädte ersten und zweiten Ranges erobert, gewinnt das Spiel. Friedrich gewinnt, wenn keine Nation dieses Ziel bis zum Spielende erreicht.

Die Spieler sind abwechselnd an der Reihe, nehmen Taktische Karten (TK) auf, bewegen Generale und Trosse, erobern Zielstädte, verwickeln gegnerische Truppen ins Gefecht, schneiden ihnen möglichst den Rückzug ab, und rekrutieren neue Armeen. Truppenbewegungen erfolgen entlang der Straßen, von Stadt zu Stadt. Wenn sich zwei Generale zu Beginn der Kampfphase unmittelbar gegenüberstehen, kommt es zur Schlacht.

TK – Taktische Karten

Taktische Karten mit Werten zwischen 2 und 13 bestimmen die Kampfkraft und Moral der an einer Schlacht beteiligten Truppen. Wenn innerhalb eines Sektors mit dem Symbol „Pik“ gekämpft wird, können nur Taktische Karten dieser Farbe in der Schlacht verwendet werden. Die an der Schlacht beteiligten Herrscher spielen abwechselnd Taktische Karten aus ihrem Handvorrat aus, bis die Schlacht entschieden ist. Hohe Taktische Karten sind günstig, um den Gegner zu bedrängen und in Zugzwang zu bringen. Niedrige TK helfen, ein negatives Ergebnis abzumildern und sich mit geringen Verlusten aus der Schlacht zurückzuziehen. Die TK „Reserve“, mit variablen Werten zwischen 1 und 10, ist besonders für den geordneten Rückzug geeignet. Der preußische Spieler muss mit seinen Taktischen Karten besonders diszipliniert umgehen, damit er sich nicht in einem „Pik“-Sektor völlig verausgabt und deshalb in einem anderen „Pik“-Sektor verlustreich geschlagen wird.

Schicksalskarten

Beginnend mit der sechsten Spielrunde wird zu jedem Rundenende eine der 18 Schicksalskarten angewendet, darunter zwölf Karten mit jeweils vier kleineren Schicksalsschlägen, sowie sechs große Schicksalskarten, die das vorzeitige Ausscheiden von Schweden, Frankreich, und Russland regeln, oder Englands Subsidienzahlungen an Preußen kürzen, wodurch Preußen weniger TK erhält als zuvor. Die von Spiel zu Spiel unterschiedliche Reihenfolge der bedeutenden Schicksalskarten sorgt für große Spannung.

Kampagnensystem für Wargamer

Das Brettspiel eignet sich sehr gut als Kampagnensystem für Wargamer, die anstelle der Taktischen Karten lieber Zinnfiguren verwenden möchten. Die Spieler verständigen sich darüber, dass eine Armee beispielsweise sechs Brigaden, oder X Punkte wert ist, die für das Aufstellen einer Tabletop-Armee verwendet werden können. Nach der Schlacht wird der Wert aller verlorenen und gefangenen Figuren addiert und von der ursprünglichen Zahl der Armeen abgezogen. Alle anderen Spielregeln des Brettspiels können unverändert beibehalten werden. Friedrich liefert den historischen Rahmen einer aufregenden Feldzugsgeschichte, ohne nennenswerten buchhalterischen Aufwand.

Fragen und Antworten

Bitte nehmen Sie Kontakt mit Richard Sivél auf, wenn Sie weiterführende Information wünschen.

Spielregeln für Wargames