Geschützlafetten selbst gebaut

Kanonen und Haubitzen im Siebenjährigen Krieg

Französische Artillerie im Siebenjährigen Krieg.

Selbstgebaute Wandlafetten aus Balsa und Alufolie sehen besser aus, wiegen weniger, und sind billiger als selbstgegossene Modelle aus Zinn. Zum Ausschneiden der Lafettenwände benötigt man eine Schablone aus Pappe oder Plastik, deren Maße von einem vorhandenen Geschützmodell oder der Zeichnung eines Geschützes stammen. Die Schablone legt man auf Balsabrettchen und schneidet mehrere Lafettenwände mit dem Skalpell aus. Jeweils zwei Lafettenwände werden anschließend übereinander gelegt und mit Feile und Schleifpapier exakt passend geschliffen. Aus Balsaresten entstehen Lafettenböden und Lafettenriegel. Nun klebt man zwei Lafettenwände im richtigen Abstand auf eine rechteckige Achse aus Balsaholz und setzt die Böden und Riegel ein, damit ein stabiler Rahmen entsteht.

Nachdem die Lafette ausreichend getrocknet ist, feilt oder fräst man die halbrunden Vertiefungen in die Lafettenwände, die so genannten Schildzapfenlager, in denen später die Schildzapfen des Geschützrohres liegen. Schwere Geschütze haben neben diesen Chargierlagern meist zusätzliche Marschlager, damit das Rohr beim aufgeprotzten Fahren weiter hinten auf der Lafette liegt. In dieser Position wird eine bessere Gewichtsverteilung zwischen Lafette und Protze erreicht, und das Rohr ragt nicht so weit über die Lafette hinaus.

Nun bohrt man die Achse an beiden Enden an und klebt runde Zahnstocher als Achsschenkel hinein, auf die später die Räder gesteckt werden. Räder und Geschützrohr gießt man aus Zinn und setzt sie auf die selbstgebaute Lafette auf.

Zurechtgeschnittenen Beschläge aus reißfester Alufolie legt man auf eine weiche Unterlage aus Radier- oder Moosgummi und drückt mit dem Kugelschreiber vorsichtig Nietköpfe hinein. Anschließend werden diese Vertiefungen, zum Schutz, mit Weißleim verfüllt und der Beschlag unmittelbar an die Lafette geklebt.

Zum Befestigen des Ladezeugs und Geschützzubehörs wird an jeder Wand eine Gabel für einen Wischer angebracht; an der rechten Wand ein Haken für die Wischerstange und die Handspeiche, an der linken Wand eine Kramme, mit einem Riemen, zum Befestigen der Wischerstange, sowie ein Haken zum Überhängen der Kappe des Hebebaums. Diese Kleinteile entstehen aus entsprechend zurechtgebogenem Kupfer- oder Messingdraht.

Figuren und Modellbau