Vendée

Vendée.

Vendée (spr. wangdé), Departement im westlichen Frankreich, nach dem Fluss Vendée benannt, ist aus dem nordwestlichen Teil von Poitou gebildet, wird von den Departements Niederloire und Maine-et-Loire (nördlich), Deux-Sèvres (östlich), Niedercharente (südlich) und dem Atlantischen Ozean (westlich) begrenzt und umfasst einen Flächenraum von 7016 km². Das Land zerfällt in drei verschiedene Gebiete: Bocage, das granitische, baumreiche Hügelland (bis 288 m ü. M.), das von zahlreichen kleinen Flüssen bewässert wird; Marais, dem Meer abgewonnener Alluvialboden, längs der Seeküste und im Süden, teils sandig, teils morastig, aber durch Kanäle und Dämme urbar gemacht; Plaine, das aus Jurakalkschichten bestehende Gebiet zwischen Bocage und Marais, ein wasserarmer Landstrich. Zum Departement gehören auch die Inseln Noirmoutier (s. d.) und Yeu (s. d.). Die Bevölkerung belief sich 1906 auf 442.777 Einwohner (63 auf 1 km²). Das Departement zerfällt in die drei Arrondissements Fontenay-le-Comte, La Roche-sur-Yon und Sables-d’Olonne; Hauptstadt ist La Roche-sur-Yon. Zwischen 1793 und 1796 tobte hier der Vendéekrieg, der von einigen französischen Historiker als Völkermord angesehen wird.

Bibliographie

  • Brochet, Louis: La Vendée à travers les âges (Par. 1902, 2 Bde.)
  • Deniau, Felix: Histoire de la Vendée (Angers 1878–79, 2 Bde.)
  • Guillemet, Gaston: Au pays vendéen (Niort 1906)
  • Loudun, Eugène: La vendée – le pays – les moeurs – la guerre. (neue Ausg., Par. 1873)

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Historische Orte