Continental Riflemen, 1775–1783

Umbauten im Maßstab 1:72

Continental Riflemen.

Die amerikanische Miliz der Firma Accurate Figures enthält einen sehr schön gestalteten Büchsenschützen, der mit dem typischen Jagdkittel bekleidet ist. Leider scheint der Mann in die Baumkronen zu schießen, vielleicht um dort Eichhörnchen zu erlegen! Diese Pose lässt sich mit einem einfachen Trick korrigieren, damit das Gewehr in die auf dem Schlachtfeld übliche, horizontale Schussposition kommt.

Zu den Legenden des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges gehört, dass eine Nation von Scharfschützen, aus sicherer Deckung kämpfend, die Reihen der eher konventionell fechtenden Briten mit weitreichendem Infanteriefeuer dezimierte. Diese Sicht der Ereignisse entspricht nicht den historischen Ereignissen. Tatsächlich nahmen an den wichtigen Schlachten nur wenige Scharfschützen teil, und die britischen Truppen kämpften viel wirkungsvoller als gemeinhin angenommen wird.

Die amerikanische Jagdbüchse verfügte zwar über eine größere Reichweite als das Steinschlossgewehr der Infanterie, sie war aber langwieriger zu laden und besaß kein Bajonett. Büchsenschützen in offenem Gelände konnten also durch entschlossenes Vorgehen mit dem Bajonett vertrieben werden. Büchsenschützen kamen meist aus den amerikanischen Frontier-Gebieten, es gab nicht viele von ihnen, und sie widersetzten sich gerne der militärischen Disziplin. Dennoch dienten sie mit Auszeichnung in den Schlachten von Saratoga, Cowpens, Kings Mountain, und in einigen anderen Begegnungen.

Die Pennsylvania-Büchse, von deutschen und schweitzer Büchsenmachern in Pennsylvania und Maryland entwickelt, war ein Vorläufer der berühmten Kentucky-Büchse des 19. Jahrhunderts. Die normale Gefechtsentfernung der Pennsylvania-Büchse betrug 150 m, Scharfschützen konnten mit dieser Waffe sogar auf Entfernungen bis 300 m wirksam kämpfen.

Der Jagdkittel aus ungebleichtem oder gefärbtem Leinen, Linsey-Wool, oder „tow cloth“ war ein beliebtes Kleidungsstück amerikanischer Soldaten. George Washington soll es sogar als allgemeine Uniform der amerikanischen Armee vorgeschlagen haben.

Erforderliche Bauteile

Figuren abkochen

Ich nehme diesen Umbau ganz einfach in der Küche vor, mit einem Pfännchen kochendem Wasser auf dem Herd, und einer Schale mit kalten Wasser daneben. Warnung: Kochendes Wasser ist gefährlich, deshalb bei dem nun beschriebenen Umbau bitte jeglichen Hautkontakt mit dem kochenden Wasser vermeiden. Die Plastikfigur selbst leitet kaum Hitze weiter, aber es können Wassertropfen daran hängen, die bei Berührung schmerzhafte Brandverletzungen verursachen.

Die Figur wird mit einer Pinzette gehalten, und dann einige Sekunden in das kochende Wasser gehalten, bis sie durch die Hitze biegsam wird. Anschließend nimmt man die Figur aus dem Pfännchen heraus, schüttelt das daran haftende Wasser ab, und biegt den Arm der Figur nach unten, bis das Gewehr in eine horizontale Position kommt. Die gewünschte Haltung wird durch Eintauchen der Figur in kaltes Wasser unmittelbar fixiert.

Falls die Haltung nach dem Abkühlen nicht stimmt, kann die Figur erneut erhitzt und gebogen werden. Diese Technik eignet sich für viele verschiedene Anwendungen im Modellbau. Arme, Beine, und Köpfe von Polyethylenfiguren können bewegt und gedreht werden, um die Zahl der unterschiedlichen Posen zu erhöhen.

Umbauvarianten

Im Anschluss an diese einfache Korrektur lässt sich die Figur des Büchsenschützen weiter variieren, z. B. indem ein neuer Kopf mit dem Dreispitz oder der Liberty-Kappe montiert wird.

Bibliographie

Anthony De Lyall, (KS)

Figuren des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges